DAS RINGELSPIEL MIT DER ATOMAREN ABRÜSTUNG-TEIL 5




DIE GIPFEL-ZIPFEL BEIM OBAMA


14.04.2010 06:36




ENDZEIT

nimmt man das neue testament zur hand so gelangt man dort zur endzeit.

sie ist im 2.timotheus 3 wie folgt beschrieben:


der verfall der frömmigkeit in der endzeit

das sollst du aber wissen, dass in den letzten tagen schlimme zeiten kommen werden.

2. denn die menschen werden viel von sich halten, ....... hochmütig, undankbar, gottlos.

5. sie haben den schein der frömmigkeit, aber deren kraft verleugnen sie, solche menschen meide.

7. die immer auf neue lehren aus sind und nie zur erkenntnis der wahrheit kommen können.

9. aber sie werden damit nicht weit kommen; denn ihre torheit wird jedermann offenbar werden



keinem steht die endzeit besser ins gesicht geschrieben, wie dem prediger obama

wäre er christ, er würde nicht feiern, wenn es auf der welt 34 tonnen plutonium gibt, das zur herstellung von rund 17.000 atombomben reicht.

Dieses plutonium wurde von seinem land gemacht und von anderen, die auch auf dem zipfel-gipfel hockten.


obama würde auch nicht feiern, wenn er christ wäre und wenn zu diesen 17.000 atombomben die bereits vorhandenen amerikanischen und russischen atombomben gezählt werden und der verfasser hat allen grund zu klagen, weil dieser obama in seinem deutschland atombomben lagert und nicht ums verrecken bereit ist, sie rauszunehmen und sein land hat erst vor kurzem erklärt , dass es die in die jahre gekommen bomben modernisieren werde.

es ist in das belieben dieses scheinheiligen obama gestellt, diese atombomben in deutschland jederzeit zu zünden, um damit für das land den garaus zu bestellen.

deutschland das keine atombomben hat, wird zur zielscheibe eingestellter amerikanischer atombomben gemacht.

deutlicher kann die unterdrückung deutschlands durch die amerikaner nicht gemacht werden.


die russen sind aus deutschland abgezogen und haben ihre atombomben mitgenommen, haben mit der DDR einen friedensvertrag gemacht, ob wohl deutschland russland angegriffen hat.


die amerikaner hocken in deutschland , haben ihre atombomben da und haben mit deutschland keinen friedensvertrag gemacht, halten deutschland unter dem druck der bedingungslosen kapitulation.


wenn in der überschrift von gipfel-zipfel die rede ist, dann ist damit auch gemeint, dass frau merkel bei obama sitzt und ihre stimme nicht für deutschland erhebt, dass diese bomben aus dem land des verfassers heraus geschafft werden.


die nächste frage ist, wer die 34 t plutonium hortet, das zur herstellung von rund 17.000 atombomben reicht.

wenn solche zahlen genannt werden, dann gehört dazu geschrieben, wer diese tonnage besitzt.

die nächste antwort ist dann, dass die gipfel-zipfel aufstehen und jene länder auffordern, sofort diesem plutonium den garaus zu machen.

nichts davon ist auf dem gipfel-zipfel zu hören.



es sind weder die taliban noch al kaida, welche die 34 t plutonium besitzen. es sind im wesentlichen, die amerikaner und die russen, die damit die welt bedrohen.


am 13. april 2007, 23:54 uhr mitteleuropäischer zeit schreibt spiegel online, zum heuchlertum:


obama feiert allianz gegen atomterror


34 t plutonium können nicht verschwinden , die welt ist mit ihnen versaut.

Dort wo heute noch das plutonium in festen händen sein mag , wird es morgen schon bei der sogenannten entsorgung in weitere hände geraten, der kreis der „handler“ wird durch den zipfel-gipfel noch erheblich erweitert.

wer wirklich diese sauerei offengelgt hat sind die terroristen und nicht obama. Gäbe es die terroristen nicht , der zipfel-gipfel hätte nicht stattgefunden.



http://german.irib.ir/index.php/kommentare/37064-vorschlag-irans-fuer-atomwaffenfreien-nahen-osten-sollte-unterstuetzt-werden

Vorschlag Irans für atomwaffenfreien Nahen Osten sollte unterstützt werden
Mittwoch, 14. April 2010 um 07:08

Vom 17. bis 18. April – vier Tage nach dem Atomsicherheits-Gipfel in Washington, zu dem Teheran nicht eingeladen wurde – will Iran eine Konferenz zur atomaren Abrüstung veranstalten.

Unter dem Leitthema „Atomenergie für alle, Atomwaffen für niemand!“ fordert Iran einen atomwaffenfreien Nahen Osten und eine generelle Abschaffung der Atomwaffen.

Anstatt Iran weiter auszusondern, sollte die Welt auf diesen Vorschlag eingehen und dem Land einen Vertrauensvorschuss geben.

Es ist doch paradox, dass ausgerechnet die USA, die bisher als einzige Nation ihre Atomwaffen gegen einen Feind eingesetzt haben, gemeinsam mit Israel, das sich hartnäckig weigern, die Existenz seiner Atomwaffen zuzugeben, Iran am heftigsten wegen seines noch in der Entwicklung steckenden Atomprogramms anklagen. Wie bekannt ist, haben die USA 1945 Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki abgeworfen und dabei augenblicklich bis zu 80.000 Menschen getötet und 230.000 verletzt oder radioaktiv verseucht.

Bekannt ist vielleicht nicht, dass sich Israel schon zweimal auf den Einsatz von Atomwaffen vorbereitet hat; zum ersten Mal 1967, als zwei Bomben einsatzbereit waren, und zum zweiten Mal 1973, als das Kabinett Golda Meir 13 Atombomben zur Zerstörung von Zielen in Ägypten und Syrien vorbereiten ließ. Wenn sich Israel in seiner Existenz bedroht fühlt, würde es sich und seine Feinde eher durch die sogenannte „Samson-Option“ auslöschen, als eine Niederlage hinzunehmen.

Paradox ist auch, dass Iran seine Atomanlagen von den Kontrolleuren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) nach den Bestimmungen des Vertrages über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NPT) überwachen lässt, während Israel das NPT-Abkommen noch nicht einmal unterzeichnet hat und außerdem von Washington in einem Versteckspiel mit seinen Atomwaffen noch unterstützt wird.

Ein weiteres Paradoxon besteht darin, dass die USA und ihre Verbündeten Iran als den derzeit gefährlichsten Staat der Welt hinstellen, obwohl er – anders als die USA und Israel – kein anderes Land überfallen hat. In Wirklichkeit wurde Iran von Saddam Hussein in einen achtjährigen Stellvertreter-Krieg verwickelt, als dieser noch im Auftrag Washingtons handelte; und jetzt muss Teheran mit einem aus Tel Aviv oder Washington befohlenen Angriff auf seine Atomanlagen rechnen, weil Israel und die USA ständig die Kriegstrommel schlagen.

Dabei ist noch nicht einmal erwiesen, ob Teheran tatsächlich ein geheimes Atomwaffen-Programm hat. Noch im Juli 2009 hat Yukiya Amano, der jetzt amtierende Direktor der IAEA, der Nachrichtenagentur Reuters mitgeteilt, dass es in den offiziellen Dokumenten der IAEA keine Beweise dafür gebe, dass Iran Atomwaffen entwickele.

Iran betont immer wieder, dass es keine Atomwaffen bauen will. Tatsächlich hat nicht die Islamische Republik Iran, sondern der gestürtzte Regent des Pahlawi-Regimes das Atomprogramm begonnen, als er während der 1970er Jahre plante, bis zum Jahr 2000 mindestens 23 Kernkraftwerke zu errichten; die USA und Europa haben damals seinen Plan abgesegnet.

Die Regierung des US-Präsidenten Gerald Ford veröffentlichte dazu ein Statement, in dem es hieß: „Die Entwicklung der Kernenergie entspricht dem wachsenden Energiebedarf der iranischen Wirtschaft und setzt Ölreserven für den Export oder die Petrochemie frei.“

Wenn man sich schon in den 1970er Jahren Gedanken um die schwindenden Ölreserven machte, so sind sie heute umso berechtigter. Warum haben die USA dem Schah erlaubt, was sie der Islamischen Republik heute verbieten wollen?

Es steht außer Frage, dass der gegenwärtige Konflikt zwischen Iran und dem Westen mehr auf Verdächtigungen als auf Tatsachen beruht. Die USA und Israel stempeln Iran zum Feind, weil Teheran die Wahrnehmung ihrer Interessen stört.

So lange der Westen die Augen vor den israelischen Atomwaffen verschließt, besteht immer die Gefahr, dass sich auch andere Staaten in der Region Atomwaffen verschaffen. Wenn die Welt iranische Atomwaffen fürchtet, muss sie sich für einen ausnahmslos atomwaffenfreien Nahen Osten einsetzten.
(Hintergrund/IRIB)

Russland lehnt Energie-Sanktionen gegen Iran ab Drucken
Dienstag, 13. April 2010 um 08:12
Moskau (Press TV) - Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat sich gegen die Verhängung von Energie-Sanktionen gegen Iran aufgelehnt und den Westen vor Folgen derartiger Sanktionen gewarnt. "Energie-Sanktionen gegen Iran werden wirkungslos sein", sagte dem iranischen Nachrichtensender Press TV zufolge Präsident Medwedew am Montag in einem Interview mit dem Fernsehsender ABC und fügte hinzu: "Ich glaube, dass wir keine Chancen haben, Iran durch Energie-Sanktionen zur Annahme der internationalen Ansicht bezüglich der Einstellung seiner Atomaktivitäten zu zwingen. Auch die früheren Sanktionen gegen die IRI waren leistungsunfähig."
Der russische Präsident hält sich zur Teilnahme am Atomsicherheitsgipfel in Washington auf.
Auch China hat sich gegen die von den USA angestrebten Energie-Sanktionen gegen den Iran gesperrt.
Chinas Staatschef Hu Jintao hat den US-Präsidenten Barack Obama aufgefordert, das Iran-Problem mit Hilfe eines Dialogs zu lösen.Das teilte ein Mitglied der chinesischen Delegation nach den Verhandlungen beider Staatschefs in Washington mit.



ENDE

13. April 2010, 23:54 Uhr

Nukleargipfel in Washington

Obama feiert Allianz gegen Atomterror

47 Staatschefs, zwei Tage Diskussion, ein zufriedener US-Präsident - Barack Obama hat in seiner Abschlusserklärung zum Atomgipfel ein positives Fazit gezogen. Die Allianz zum Schutz von Nuklearmaterial vor Terroristen mache die Welt sicherer. Iran drohte Obama mit neuen Sanktionen.

Washington - Schärfere Strafen für Atomschmuggler, mehr Sicherheit bei der Lagerung von Nuklearmaterial, weniger hoch angereichertes Uran in Reaktoren: Mit diesen erklärten Zielen haben die 47 Staats- und Regierungschef dem Nuklearterrorismus zum Abschluss des Atomgipfels in Washington den Kampf angesagt (siehe Kasten links).

US-Präsident Barack Obama wertete das Trefffen als klaren Erfolg: "Wir haben echte Fortschritte im Bemühen erzielt, die Welt sicherer zu machen", sagte Obama in seiner Abschlussrede. Alle Teilnehmerländer hätten sich zu seinem Ziel bekannt, binnen vier Jahren sämtliches spaltbares Material zu sichern. Die Gruppe sei sich einig gewesen, dass der Nuklearterrorismus zu den größten Gefahren für die Weltsicherheit gehöre, so Obama weiter.

"Wir erkennen die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen den Staaten an, um Vorfälle von illegalem nuklearen Handel wirksam zu verhindern", heißt es in einer gemeinsam verabschiedeten Erklärung. Die Staats- und Regierungschefs einigten sich außerdem darauf, der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) eine größere Rolle bei der Überwachung der nuklearen Sicherheit einzuräumen.

Alle Teilnehmer sollen sich nun "bemühen", die bestehenden Verpflichtungen zur Nuklearsicherheit einzuhalten, andere Staaten sollen dem Beispiel folgen. Allerdings handelt es sich nur um unverbindliche Absichtserklärungen. 2012 soll in Südkorea ein Folgetreffen zur nuklearen Sicherheit stattfinden.

Der Präsident nannte als Beispiel für den Gipfel-Erfolg die Zusagen von Ländern wie der Ukraine, ihr gesamtes hochangereichertes Uran bis 2012 zu entsorgen. Präsident Viktor Janukowitsch versicherte, einen Großteil des Urans, das ausreicht noch dieses Jahr außer Landes zu schaffen.

Russisch-amerikanisches Abkommen zur Vernichtung von Plutonium

Am Rande des Gipfels unterzeichneten US-Außenministerin Hillary Clinton und ihr russischer Amtskollege Sergej Lawrow außerdem ein Abkommen zur Vernichtung von je 34 Tonnen Plutonium ab 2018. Dieses Material reicht zur Herstellung von rund 17.000 Atombomben. Insgesamt wolle Russland bis zu 2,5 Milliarden Dollar dafür verwenden wolle, seine Vorräte an waffentauglichem Plutonium abzubauen. Obama begrüßte darüber hinaus die Ankündigung Moskaus, den letzten russischen Reaktor zur Plutonium-Herstellung stillzulegen. Der Präsident sprach von einem "wichtigen Schritt".

Im Streit um das iranische Atomprogramm sprach sich Obama für rasche und mutige Sanktionen aus. Er wolle darüber nicht monatelang verhandeln, sagte Obama. Ein "kraftvolles und schnelles" Signal an Teheran sei nötig. Seinem chinesischen Kollegen Hu Jintao habe er gesagt, dass es für Iran Konsequenzen geben müsse. Die Länder des Westens dringen auf neue Uno-Sanktionen. Dazu benötigen sie aber die Unterstützung Russlands und Chinas, die mit ihrem Veto im Sicherheitsrat solche Strafmaßnahmen verhindern können. Die USA und andere Staaten befürchten, dass Iran unter dem Deckmantel eines Programms für zivile Zwecke nach der Atombombe strebt. Iran bestreitet dies.

Obama erwartet zudem, dass die Sanktionen gegen Nordkorea greifen und das Land zu den Sechs-Parteien-Gesprächen über sein umstrittenes Atomprogramm zurückkehrt. Nordkorea habe den Weg in die Isolation gewählt und seiner Bevölkerung enorme Schäden zugefügt, sagte Obama. Der Druck auf die kommunistische Regierung wachse, und diese wolle aus der Isolation herauskommen. "Wir werden eine Rückkehr zu den Sechs-Parteien-Gesprächen erleben, und wir werden eine Änderung des Verhaltens erleben", sagte Obama. An den bisherigen Gesprächen waren die USA, Russland, Japan, China, Nordkorea und Südkorea beteiligt. Die Verhandlungen, in denen es um eine Lösung des Atomkonflikts geht, liegen seit einer Reihe von Raketen- und Atomtests durch Nordkorea auf Eis.

Warnung vor der "Katastrophe für die Welt"

Bereits im Verlauf der Gipfelgespräche hatte Obama eindringlich vor den Gefahren des Nuklear-Terrorismus gewarnt. Sollte es Gruppen wie al-Qaida gelingen, an Atomwaffen zu gelangen, wäre dies eine "Katastrophe für die Welt", sagte er.

Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete die Konferenz als ersten wichtigen Schritt, um auf neue, bisher unbekannte Bedrohungen zu reagieren. Sie plädierte am Rande des Gipfels dafür, Atommaterial künftig weltweit durch Datenbanken zu erfassen, Bestände transparent und somit sicherer vor Terroristen zu machen.

Merkel sagte, die Konferenz habe einen Prozess angestoßen, der sich mit nuklearer Sicherheit im umfassendsten Sinne und einer elementaren Bedrohung des 21. Jahrhunderts auseinandersetze. "Es geht um die Wahrnehmung der Gefahr und um eine Kultur der Sicherheit, die in der Öffentlichkeit sicher noch nicht so ausgeprägt ist." Die Gefahr, dass Terroristen mit Atommaterial Anschläge verüben wollten, sei real. "Wir sprechen hier nicht über eine hypothetische Frage."

Pläne für Nukleartribunal

Merkel und Obama hatten bei dem Gipfel unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Die Kanzlerin drängte in Washington insbesondere auf einen effektiveren Kampf gegen sogenannte "schmutzige Bomben" und fordert dafür neue rechtliche Regelungen.

Der US-Präsident warnte vor dem Gipfel eindringlich davor, dass Terroristen in Besitz einer Atombombe gelangen könnten. Das sei die größte Gefahr für die Sicherheit seines Landes.

Die Bundeskanzlerin fordert ein internationales Rechtssystem - die Niederlande haben auf dem Nukleargipfel die Einrichtung eines Sondergerichtshofes in Den Haag vorgeschlagen. Ein solches internationales Nukleartribunal könne Staaten zur Rechenschaft ziehen, die Terroristen Zugang zu atomarem Material ermöglichten oder anderweitig gegen Absprachen zur Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen verstießen, erklärte Ministerpräsident Jan Peter Balkenende in der Nacht zum Dienstag.

Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy tanzte bei dem Gipfel aus der Reihe. Er machte in Washington deutlich, dass Frankreich auf seine Atomwaffen nicht verzichten werde. Die nukleare Abschreckung sei "Garant für die Sicherheit" des Landes, sagte er dem US-Fernsehsender CBS.

jok/ler/dpa/Reuters/AFP


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· Nuklearkonferenz: Obama kämpft für ein bisschen Frieden (12.04.2010)
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SPIEGEL ONLINE

02. April 2010, 15:47 Uhr

Uranabbau in Niger

"Die Gesundheit von 80.000 Menschen ist bedroht"

Der französische Staatskonzern Areva schürft seit Jahrzehnten in Niger Uran - und hat dabei offenbar lange die Gesundheitsrisiken für Arbeiter und die Bevölkerung in Minenstädten ignoriert. Im SPIEGEL-ONLINE-Interview spricht Greenpeace-Expertin Rianne Teule über die schmutzige Seite der Kernkraft.

SPIEGEL ONLINE: Frau Teule, Sie waren im November mit einem Greenpeace-Team in Niger, um die Auswirkungen des Uranbergbaus dort zu prüfen. Seit 40 Jahren schürft Areva in dem afrikanischen Land den Brennstoff für europäische Atomkraftwerke. Was haben Sie gefunden?

Teule: Es gibt in den Minenstädten Arlit und Akokan überall radioaktive Kontamination: in der Luft, im Wasser, in der Erde. Wir fanden eine hohe radioaktive Belastung in den Straßen von Akokan. Das bei der Uranförderung übriggebliebene Gestein liegt im Freien herum. Dadurch gelangt Radon in die Luft, das schon in geringen Konzentrationen Krebs verursachen kann. All das bedroht die Gesundheit der 80.000 Menschen, die dort leben.

SPIEGEL ONLINE: Welche Folgen kann denn eine solche radioaktive Belastung für die Menschen haben?

Teule: Typischerweise werden Fehlbildungen bei Neugeborenen, Leukämie, Krebs, und Atemwegserkrankungen mit Radioaktivität in Verbindung gebracht. Viele der Stoffe werden eingeatmet oder gegessen, sie wirken dann auch toxisch. Uran zum Beispiel ist ein Schwermetall, das die Nieren schädigt und in hohen Dosen zu Nierenversagen führt.

SPIEGEL ONLINE: Wie gelangt die Radioaktivität aus dem Uranerz in die Umwelt?

Teule: In den Minen wird sehr tief gegraben, bis unter den Grundwasserspiegel. Dadurch ist das Risiko hoch, dass Uranerz mit Wasser und Sauerstoff in Verbindung kommt und in das Wasser gelangt. Wir können allerdings nicht wissenschaftlich belegen, dass die Kontamination durch die Minen verursacht wurde. Aber die Wasserbelastung ist immer weiter gestiegen, seit die Minen aufgemacht haben.

SPIEGEL ONLINE: Areva kontert die Vorwürfe von Greenpeace mit dem Argument, die Belastung der Bevölkerung über das ganze Jahr entspreche der einer Röntgenaufnahme und liege unterhalb der Grenzwerte.

Teule: Eine solche Antwort haben wir erwartet. Aber sie stimmt nach unserer Überzeugung nicht. Beim Wasser liegen vier von fünf Proben über den Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation. Auch beim radioaktiven Gas Radon ist das bei zumindest einer Probe der Fall. Vor allem aber: Es kommt doch alles zusammen - Uran im Wasser, Radon in der Luft, radioaktives Gestein in den Straßen, möglicherweise auch verseuchtes Gemüse, verseuchte Milch. Das addiert sich zu einer ernsthaften Gesundheitsgefährdung für die Menschen in den Minenstädten. Areva hätte eigentlich die Verantwortung, die Bevölkerung vor allen negativen Folgen des Abbaus zu schützen.

SPIEGEL ONLINE: Sie werfen der Firma vor, das nicht getan zu haben.

Teule: Die Probleme sind Areva seit Jahren bekannt. Seit mehreren Jahren weiß der Konzern von belastetem Wasser und kontaminierten Straßen. Aber Areva hat unseres Erachtens nicht ausreichend darauf reagiert.

SPIEGEL ONLINE: Areva soll mehrfach versucht haben, kontaminiertes Material in den Städten zu identifizieren und systematisch wieder einzusammeln sowie radioaktives Material entfernt haben, das beim Straßenbau verwendet worden war.

Teule: Aber das Problem gibt es heute noch. Wir haben auch Altmetall aus der Mine gefunden, etwa eine Baggerschaufel voll mit radioaktivem Schlamm, die auf dem Altmetallmarkt von Arlit zum verkauf stand. Dabei sagt Areva, dass die Firma dieses Problem gelöst habe.

SPIEGEL ONLINE: Wie effektiv überwacht der Staat in Niger die Minenfirmen?

Teule: Das soll eigentlich das Strahlenschutzzentrum übernehmen, die Fachleute inspizieren die Minen auch. Aber das Zentrum hat wenig Mitarbeiter, wenig Messgeräte und wenig Geld. Die Kontrolleure dort haben nicht einmal Geräte, mit denen man Radon messen kann und müssen sich auf die Messungen der Firma verlassen.

SPIEGEL ONLINE: Areva hat Sie eingeladen, die Minen zu besichtigen. Was haben Sie gesehen?

Teule: Die schiere Größe der Minen ist beeindruckend. Es sind gigantische Löcher in der Erde, hundert Meter tief, umgeben von Bergen von Abraum. Wenn der Fels weggesprengt wird, ziehen danach Staubwolken über das Land. Da kann man geradezu sehen, wie sich das Radon verteilt.

SPIEGEL ONLINE: Wie haben Sie Ihre Messungen gemacht?

Teule: Wir hatten Geigerzähler und Gammaspektrometer dabei. Wir haben auch Wasser- und Bodenproben genommen. Private Organisationen vor Ort, wie zum Beispiel Umweltgruppen, haben uns Hinweise gegeben, wo wir messen sollen. Leider haben uns die örtlichen Behörden daran gehindert, näher an der Mine zu messen.

SPIEGEL ONLINE: Was ist das Ziel dieser Kampagne in Niger?

Teule: Wir wussten schon, dass der Uranabbau in Niger ernste Auswirkungen hat. Atomstrom wird heute als saubere Energie verkauft. Wir wollten auf das dreckige Gesicht der Nuklearindustrie hinweisen, das sich bei den Minen zeigt, ganz am Anfang der nuklearen Kette. Der Areva-Konzern vernachlässigt nach unserer Auffassung hier seine Verantwortung und gleichzeitig drängt die Firma überall in der Welt auf den Bau neuer Atomreaktoren. Areva hat zwei Gesichter, und die wollten wir entlarven. Anfang Mai werden wir einen umfassenden Bericht zu unserer Studie in Niger vorlegen.

SPIEGEL ONLINE: Was verlangen Sie von der Firma?

Teule: Areva soll die schlimmen Auswirkungen des Uranabbaus zugeben. Die Firma muss alles tun, damit potentielle Gefahren ausgeschaltet werden. Das kann für Areva teuer werden, aber es ist notwendig. Die ersten 35 Jahre hat das Unternehmen Niger hauptsächlich ausgebeutet. Die Firma wollte die Rohstoffe für Frankreich und sonst wenig Ärger. Es gab keine Kontrolle. Erst in den letzten Jahren haben Arbeiter in den Minen und Umweltorganisationen Kritik geübt. Danach hat sich einiges gebessert. Aber eben nicht genug.

Das Interview führte Cordula Meyer


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Sachsen-Anhalt

Salzstock-Einsturz reißt 40 Meter tiefes Loch

Es sieht aus, als ob eine Bombe eingeschlagen wäre: Ein Kind hat auf einem Feld in Sachsen-Anhalt einen 40 Meter tiefen Krater entdeckt. Offenbar ist ein Salzstock eingebrochen - Experten prüfen jetzt, ob weitere Einstürze drohen.

Hamburg - Es ähnelt einem Bombenkrater: Bei Bernburg in Sachsen-Anhalt klafft ein 30 Meter breites Loch im Boden. Der 40 Meter tiefe, kreisrunde Krater auf einer stillgelegten Mülldeponie ragt steil in die Tiefe. Er sei am Mittwoch von einem Kind entdeckt worden, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Bernburg. Ursache war offenbar der Zusammenbruch eines Salzstocks.

"Es besteht akute Lebensgefahr", sagte Polizeisprecher Uwe Krietsch gegenüber SPIEGEL ONLINE. Das Gelände wurde abgeriegelt, auch eine nahe Landstraße wurde vorsichtshalber gesperrt. Wann die Erde aufriss, ist unklar. Ob in der weiteren Umgebung Gefahr besteht, wollten Experten nicht ausschließen. "Wir prüfen, ob es im Untergrund Anzeichen für eine weitere Gefährdung gibt", sagt Krietsch. Weitere Einbrüche seien nicht auszuschließen.

Ursache des Tagesbruchs scheint das Tauwetter gewesen zu sein. Offenbar hat Schmelzwasser Salz aus dem Untergrund gewaschen und dabei den Boden ausgehöhlt. Die über dem Salzstock von Bernburg liegende Deponie wurde bereits vor Jahrzehnten stillgelegt.

Das plötzliche Wegbrechen des Bodens ist in der Region im Salzlandkreis ein bekanntes Phänomen. In den vergangenen Jahrzehnten hatte es in dem Bergbaugebiet immer wieder ähnliche Fälle gegeben, weshalb mitunter bereits Straßen verlegt wurden.

Im vergangenen Juni kam es in Nachterstedt zur Katastrophe, als in der ebenfalls im Salzlandkreis gelegenen Ortschaft zwei Häuser mit einer Rutschung in einen Tagebausee stürzten. Auch im benachbarten Thüringen riss in den vergangenen Wochen vermehrt der Boden auf. Ursache war die feuchte Witterung.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,655907,00.html#ref=nldt

19.10.2009

Tschernobyl-Fotograf Lubricht

"Ich habe die Radioaktivität geschmeckt"


Vergangenheit, aber noch lange nicht Geschichte: Der deutsche Fotograf Rüdiger Lubricht dokumentiert die Folgen der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl. Im seen.by-Interview spricht er über seine Suche nach Geisterdörfern, das Leben in der Sperrzone und vergessene Opfer.

Frage: Herr Lubricht, können Sie sich noch an die letzten Apriltage des Jahres 1986 erinnern?

Rüdiger Lubricht: Um ehrlich zu sein, nur schwach. Meine Kinder waren damals noch klein, meine Frau und ich waren natürlich besorgt. In der Intensität wie heute habe ich die Katastrophe aber damals nicht wahrgenommen.

Frage: Seit wann arbeiten Sie an Ihrem Tschernobyl-Projekt?

Lubricht: Seit sechs Jahren. Ich konnte während meiner Aufenthalte in der Ukraine und Weißrussland aus Sicherheitsgründen nie länger als eine Woche in die verstrahlte Zone. Gleichzeitig kostet es sehr viel Zeit, um die riesigen Entfernungen zurückzulegen. Man fährt Tausende von Kilometern, um damals betroffene Menschen und evakuierte Dörfer zu finden, die auf keiner Karte mehr existieren. Oft sind nur ein paar im Wald versteckte Häuser übrig. Viele Orte wurden direkt nach dem Unglück dem Erdboden gleichgemacht.

Frage: Welche Erlebnisse haben sich am meisten in Ihr Gedächtnis eingegraben?

Lubricht: Die verlassenen Dörfer und Städte hinterließen in mir einen sehr tiefen Eindruck, ganz besonders die ukrainische Stadt Prypjat in der Sperrzone des Reaktors. Es ist hart, die Spuren der Menschen zu sehen, die binnen drei Tagen zwangsumgesiedelt wurden, die verlassenen Krankenhäuser, Kindergärten und Schulen, Klassenräume, in denen noch die Bilder der Kinder hängen, Schreibstifte und Hefte herumliegen. Man hält inne, ringt nach Luft und fragt sich: Mein Gott, was muss damals tatsächlich passiert sein, dass Menschen diesen Ort so fluchtartig verlassen haben?

Frage: Wie leben die Menschen dort heute?

Lubricht: Ich war kürzlich in Weißrussland und habe dort Krankenhäuser besucht. Man trifft auf die wenigen Helfer, die überlebt haben, und weiß: Tschernobyl ist noch nicht Geschichte. Es gibt in Weißrussland so genannte saubere Regionen, die 1986 nicht von dem Fallout, dem radioaktiven Niederschlag, betroffen waren. Mittlerweile treten auch hier Krankheiten auf, die auf die Reaktorkatastrophe zurückzuführen sind. Ich habe Kleinstädte und Dörfer besucht, wo Menschen mir erzählt haben, dass es in ihrem Ort kein einziges gesundes Kind gibt. Das liegt unter anderem daran, dass in den Sperrzonen inzwischen wieder Gemüse und Getreide angebaut wird. Inzwischen gibt es kaum noch saubere Lebensmittel, selbst in den unverseuchten Gebieten.

Frage: Wie gehen die Menschen mit der Vergangenheit um?

Lubricht: Gerade in Weißrussland kamen viele mit der Zwangsumsiedelung nicht klar. Sie lebten zuvor in ihrem Dorf, versorgten sich selbst, wurden dann plötzlich in die Stadt verfrachtet. Vor allem Alte kehrten irgendwann einfach in ihre Dörfer zurück. Jetzt haben sie ihre Freiheit und ihre Heimat wieder, bauen ihre Lebensmittel so wie früher selbst an - und wirken teilweise sehr zufrieden. Möglicherweise auch, weil es ihnen an der nötigen Aufklärung über die wahren Ausmaße der Katastrophe mangelt.

Frage: Haben Sie während Ihrer Arbeit auch Bedrohung empfunden?

Lubricht: Ja, beim Anblick des Sarkophags. Da stehen Sie vor so einem Ding, das die Weltgeschichte beeinflusst hat. Je weiter man sich dem Inneren der 30-Kilometer-Sperrzone um den Reaktor nähert, umso unheimlicher wird es. Man weiß nicht, was dort noch an Verstrahlung vorhanden ist und welche Gefahren drohen. Ich habe die Radioaktivität förmlich am eigenen Leib gespürt: Ein merkwürdig eiserner Geschmack im Mund, die Zunge fühlt sich taub an. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass man das auch schmecken kann. Nicht nur in dem Sperrgebiet um Tschernobyl, sogar im viele Kilometer entfernten Weißrussland.

Frage: Wie haben Sie das Erlebte umgesetzt?

Lubricht: Als Dokumentararbeit mit stark konzeptionellem Ansatz. Ich komme aus der Architekturfotografie, deshalb auch die Verwendung von Großbildkamera und Stativ. Die Bilder wurden über einen längeren Zeitraum komponiert, sie strahlen insgesamt eine gewisse Ruhe aus.

Frage: Haben Sie mit dem Projekt jetzt abgeschlossen?

Lubricht: Nein, ich möchte die Dokumentation noch zwei, drei Jahre fortführen. Ich recherchiere gerade über die Liquidatoren. Das waren hauptsächlich junge Wehrpflichtige, Feuerwehrleute und Polizisten, die den Brand im Reaktor löschen und Leute in Sicherheit bringen mussten. Die meisten von ihnen sind inzwischen tot. Aber einige leben noch, trotz schwerer gesundheitlichen Folgen durch die Verstrahlung. Kaum jemand kümmert sich um sie. Zehn dieser Liquidatoren habe ich bereits porträtiert, fünfzig möchte ich insgesamt fotografieren. Ihre Geschichten sind wahnsinnig. Ich hatte mir ursprünglich sechs Porträts pro Tag vorgenommen. Aber das hält man kaum durch. Ich muss bei ihren Erzählungen dauernd schlucken, um dann festzustellen: So, jetzt kann ich erst mal nicht mehr.

Das Interview führte Sabine Tropp für seen.by

SPIEGEL ONLINE

14. Oktober 2009, 17:32 Uhr

Streit um Alt-Uran

Atomentsorger weichen von Sibirien nach Westfalen aus

Von Markus Becker

Frankreich entsorgt Uran in Sibirien - diese Nachricht schreckt Atomgegner auf. Jetzt stellt sich heraus: Auch Deutschland exportierte strahlende Fracht nach Russland. Inzwischen wurden die Transporte eingestellt, das Altmaterial wird nun im westfälischen Gronau gelagert.

Berlin - Die Nachricht aus den Tiefen Sibiriens löste international Aufsehen aus: Knapp 13 Prozent der französischen Atomabfälle wurden in den vergangenen Jahren in die russische Anlage Tomsk 7 geschafft - das berichteten in dieser Woche der Fernsehsender Arte und die Zeitung "Libération". In dem Sperrgebiet lagerten sie in Containern unter freiem Himmel. Die französische Regierung reagierte prompt auf die Enthüllung, Umweltstaatssekretärin Chantal Jouanno befürwortete eine interne Untersuchung beim staatlichen Atomkraftbetreiber EDF.

Jetzt stellt sich heraus: Auch aus Deutschland gelangten Tausende Tonnen radioaktiven Materials nach Sibirien. Und damit nicht genug, inzwischen wird Alt-Atommaterial auf gleiche Weise in Gronau in Westfalen gelagert.

Die Anti-Atom-Organisation "ausgestrahlt" teilte an diesem Mittwoch in Berlin mit, seit 1996 seien rund 22.000 Tonnen abgereichertes Uranhexafluorid (UF6) aus der deutschen Uran-Anreicherungsanlage in Gronau nach Russland transportiert worden. Die Anlage in Westfalen wird von der Atomfirma Urenco betrieben, die je zu einem Drittel der niederländischen und der britischen Regierung gehört; das übrige Drittel teilen sich die deutschen Energiekonzerne RWE und E.on.

Der Vorwurf der Umweltschützer im Klartext: "Die deutschen Stromkonzerne entsorgen ihren Atommüll seit Jahren illegal in Sibirien", sagte "ausgestrahlt"-Sprecher Jochen Stay. "Einmal mehr ist bewiesen, dass die Atomindustrie ihren Müll genauso entsorgt wie die Mafia in Italien: Sie kippt ihn einfach irgendwo hin."

Ein Sprecher des Bundesumweltministeriums verwahrte sich umgehend dagegen. Bei dem Altmaterial handele es sich keineswegs um Atommüll - sondern im Gegenteil um eine Vorstufe von neuem, wiederaufbereitetem Brennstoff. "Das Thema ist der Im- und Export von an- und abgereichertem Uran", sagte der Sprecher zu den Berichten und dementierte, dass es sich um eine Enthüllung handelt: "Das ist auch gar nicht neu."

Atomgegner haben Uranmenge unterschätzt

Dass es bei dem Material nicht um Atommüll geht, sondern um ein wieder nutzbares Altprodukt, ist auch die Position der Atomindustrie. Urenco-Deutschland-Sprecherin Antje Evers sieht deshalb kein Problem und korrigiert auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE sogar die Zahlen der Atomkraftgegner nach oben. In Wahrheit habe Urenco nicht 22.000, sondern insgesamt 27.300 Tonnen Uranhexafluorid an die russische Staatsfirma Tenex geliefert, die in Tomsk-7 aktiv ist. Allein 2009 seien es 1570 Tonnen gewesen.

10 bis 15 Prozent der Gesamtmenge seien wieder angereichert und nach Deutschland zurückgeliefert worden. Der Rest sei in Russland verblieben - "wie bei Anreicherungsverträgen üblich", sagt Evers. Sie bestätigt, dass das Material unter freiem Himmel gelagert wird: allerdings nicht "in rostenden Behältern", wie von "ausgestrahlt" behauptet, sondern in Stahlfässern mit einer Wandstärke von 16 Millimetern.

Eine derartige Lagerung sei nichts Ungewöhnliches, sagt Evers SPIEGEL ONLINE: Auch in Deutschland lagere man Uranhexafluorid unter freiem Himmel, und zwar "in vergleichbaren Behältern". Inzwischen nämlich habe Urenco die Uranhexafluorid-Transporte nach Russland eingestellt. Der Vertrag zwischen den beiden Firmen laufe in diesem Jahr aus, der letzte Transport nach Russland habe am 26. August stattgefunden.

Seitdem liefert Urenco laut Evers sein abgereichertes Uranhexafluorid nach Frankreich, wo es in einer sogenannten Dekonversionsanlage in chemisch stabileres Uranoxid umgewandelt wird - und anschließend nach Gronau zurückkommt. Die quaderförmigen Behälter lagern dann auf dem westfälischen Firmengelände.

Die Zwischenlagerung nuklearen Altmaterials ist kein Einzelfall. Während in sogenannten Nasslagern die strahlende Altlast in Wasserbecken gelagert wird, die für Kühlung sorgen und die Radioaktivität abschirmen, steigt weltweit vor allem die Zahl der Trockenlager. Hier wird das Atommaterial, eingeschlossen in dichten Behältern, in Hallen oder - beispielsweise in den USA - auch unter freiem Himmel gelagert.

Was in Gronau langfristig mit dem schwach radioaktiven, hochgiftigen Material geschehen soll, ist nach Angaben von Urenco offen. Die Kapazität des Lagers reiche allerdings "für lange Zeit", sagt Evers. "Wenn es irgendwann ausgeschöpft sein sollte, bauen wir ein neues. Freiflächen haben wir genug."

Eine lange Zeit ist durchaus notwendig. Die Halbwertszeit, in der die radioaktive Strahlung eines Materials um die Hälfte sinkt, beträgt bei Uranoxid knapp 4,5 Milliarden Jahre.


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15. September 2009, 18:15 Uhr

Kalabriens Küste

Wo Italiens Mafia ihren Giftmüll entsorgt

Von Annette Langer

Seit Jahrzehnten handelt die kalabresische Mafia mit Giftmüll. Jetzt fanden die Behörden erstmals ein versenktes, vermutlich mit radioaktiven Substanzen vollgestopftes Schiff. Umweltschützer hoffen auf neue Ermittlungen - und eine Trendwende im Umgang mit der allmächtigen 'Ndrangheta.

Hamburg - Der Bericht, den Staatsanwalt Bruno Giordano vor Monaten von der regionalen Umweltschutzbehörde Arcapal erhielt, verhieß nichts Gutes. Man habe auf dem Meeresgrund vor Cetraro, rund 58 Kilometer nordwestlich von Cosenza, "irgendetwas Langes, mindestens 80 Meter" ausgemacht.

Giordano wandte sich an den Umweltreferenten der Region Kalabrien, den Meeresbiologen Silvio Greco. Der unternahm mit einem Spezialroboter einen Ausflug zu dem in 500 Metern Tiefe liegenden Wrack und musste eine unangenehme Entdeckung machen: Aus einem riesigen Loch im Bug ragten zwei Fässer, deren Versiegelung darauf schließen ließ, dass es sich um Gift- oder Atommüll handeln könnte. Im Laderaum des - tatsächlich 120 Meter langen - Schiffes stapelten sich weitere Fässer.

"Das Wrack ist nur das erste, das wir gefunden haben", erklärte Giordano am Dienstag. Der Staatsanwalt vermutet, dass über 32 weitere mit Giftmüll beladene Schiffe im Mittelmeer liegen. "Niemand kann jetzt mehr behaupten, dass es diese Schiffe nicht gibt", ereiferte sich Giordano, der seit seinem Amtsantritt im Juli 2008 in der Stadt Paola gegen die sogenannte Öko-Mafia ermittelt. Laut "Corriere della sera" stellten seine Beamten bereits Schwermetalle, Radioaktivität und "erhebliche Mengen an Quecksilber" in dem kleinen Fluss Oliva in der Provinz Cosenza fest.

Ersten Meldungen zufolge soll es sich bei dem Wrack um die "Cunsky" handeln, ein mit 120 Fässern Atommüll beladenes Schiff, das ein Ex-Mitglied der Mafia-Organisation 'Ndrangheta bereits im Jahr 1993 versenkt haben will. Francesco Fonti hatte im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms 2006 davon berichtet, dass insgesamt drei Schiffe im Auftrag einer regionalen Mafia-Gruppierung entsorgt wurden.

"Warum müssen sich die Behörden auf die Aussagen eines reumütigen Mafioso verlassen, wo sie doch selbst ermitteln könnten?", empört sich Stefano Lenzi von der Naturschutzorganisation WWF Italia. Der illegale Transport von Giftmüll sei ein internationales Problem und verlange die enge Zusammenarbeit aller betroffenen Länder. "Die 'Ndrangheta ist eine der mächtigsten mafiösen Strukturen weltweit. In Kalabrien kontrolliert sie das Territorium, der italienische Staat stellt sich tot", sagt der Experte, der seit 20 Jahren die Umweltdelikte des organisierten Verbrechens anprangert, SPIEGEL ONLINE.

"Verklappung mit Waffen bezahlt"

Als Vertragspartner sei die kalabresische Mafia beliebt: "Die 'Ndrangheta hat immer die besten Preise gemacht - auf Kosten der Volksgesundheit." Der Arzt und Berater der Staatsanwaltschaft in Paola, Giacomino Brancati, berichtete laut "Corriere della Sera" von einer "signifikanten Erhöhung der Sterblichkeitsrate" in der Region. Von 1992 bis 2001 seien in den Gemeinden Serra d'Aiello, Amantea, Cleto und Malito verstärkt Krebserkrankungen aufgetreten.

Warum die Öffentlichkeit so lange stillgehalten habe? Die am schwersten von der Öko-Mafia betroffenen Regionen lägen in Süditalien, wo Verschwiegenheit Tradition habe, erklärt Lenzi vom WWF. "Die traurige Wahrheit ist: Wenn jemand in Kauf nimmt, dass seine Familie auf der Straße erschossen wird, bringt ihn der Krebstod des eigenen Kindes nicht auf die Barrikaden." Laut Lenzi mangelt es zudem an epidemiologischen Erhebungen, mittels derer sich dramatische Situation wissenschaftlich fundiert belegen ließe.

Nach dem Drogen- und Waffenhandel sei der schmutzige Deal mit radioaktiven und toxischen Materialien eine der wichtigsten Einnahmequelle der 'Ndrangheta. Die verschiedenen "Geschäftsbereiche" sind dabei manchmal nicht zu trennen: Es sei kein Geheimnis, dass der Müll aus westlichen Staaten auch in den armen Ländern Afrikas oder Lateinamerikas entsorgt werde. "In krisengeschüttelten Regionen, wo Warlords am Ruder sind, wird für die Verklappung schon mal mit Waffen bezahlt."

Zwar gebe es die Neo ("Nucleo operativo ecologico"), eine auf Umweltdelikte spezialisierte Abteilung der Carabinieri, die durchaus Erfolge aufweisen könne. "Dennoch konnte die Mafia jahrelang ungestört von den Behörden ihren Dreck entsorgen, das war wie ein Freibrief", schimpft Antonino Morabito, kalabresischer Vorsitzender der wichtigsten italienischen Umweltschutzorganisation "Legambiente". Er hofft, der spektakuläre Fund werde dazu beitragen, dass die Ermittlungen endlich wieder aufgenommen werden.

Task Force für die kalabresische Küste

"Legambiente" hat das mysteriöse Verschwinden gleich mehrerer Schiffe auf See seit 1985 dokumentiert. Jetzt soll das Rätsel um "Nikos I", "Mikigan", "Rigel", "Rosso", "Anni", "Marco Polo" und "Koraline" gelöst werden. Einige sind bereits geortet, aber niemals untersucht worden, weil sie sich in großer Tiefe befinden.

Über das weitere Vorgehen soll die Regierung in Rom bestimmen. "Die Staatsanwaltschaft von Paola hat nicht die Mittel, die verdächtigen Fässer zu entnehmen oder gar das Wrack zu heben. Dazu braucht es Spezialvorrichtungen", sagte Giordano.

Das Umweltministerium unter Stefania Prestigiacomo soll bereits eine Task Force für die kalabresische Küste bereitgestellt haben. Bleibt zu hoffen, dass ihr Einsatz besser endet als der des Korvettenkapitäns Natale de Grazia. Der Mann von der Küstenwache kam während seiner Ermittlungen in Sachen illegaler Mülltransfer 1995 ums Leben - unter ungeklärten Umständen.

Mit Material von dpa


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29. August 2009, 16:57 Uhr

Desolate Endlager

Müllhaufen der Atomgeschichte

Von Ole Reißmann

Die Atomindustrie hofft nach einem Regierungswechsel auf längere Laufzeiten für ihre Kernkraftwerke und somit neue Milliardengewinne. Um das Atommüll-Problem soll sich die Politik kümmern. Doch die hat in 50 Jahren noch keine Lösung gefunden - vor der Wahl spitzt sich der Konflikt weiter zu.

Hamburg - Als der Lastwagen mit der Aufschrift "Achtung: Atommüll" am Brandenburger Tor ankommt, laufen die Probebohrungen noch. Spezialisten in weißen Schutzanzügen laufen umher, sie tragen Atemmasken und Geigerzähler. "Wir wollen ein Endlager finden, hier mitten im Berliner Regierungsviertel", ruft einer in sein Megafon. Dazu wird der Untergrund erkundet. Oder so getan, als ob, schließlich handelt es sich um eine Demonstration.

"Wohin mit dem Atommüll deutscher Atomkraftwerke?", fragen die Aktivisten. Rund hundert sind zusammengekommen, von der Vattenfall-Zentrale sind sie bis vor das Brandenburger Tor gezogen. Sie schleppen gelbe Fässer mit "Atommüll" mit, untersuchen mit riesigen Lupen auslaufende Brühe. Es ist der Auftakt zu einer Tour durch zwölf Großstädte, am 5. September soll in Berlin eine große Demonstration stattfinden. Eine Delegation mit 160 Traktoren wird aus dem Wendland erwartet.

Während die Atomkraftgegner zur Demo mobilisieren, freuen sich die Stromkonzerne schon auf die Zeit nach der Bundestagswahl. Union und FDP wollen im Falle eines Wahlsiegs die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängern, das würde den Unternehmen zusätzliche Milliardengewinne bescheren.

Schon wetten Börsenexperten angesichts der erwarteten Extragewinne auf Kurssprünge und raten ihren Anlegern zum Kauf von Aktien.

Bitterer Streit um Endlager-Erkundung

Doch auch 50 Jahre, nachdem das Atomgesetz zum Bau und Betrieb von Kernkraftwerken in Deutschland beschlossen wurde, gibt es immer noch kein Endlager für hochradioaktive Abfälle. Erst in dieser Woche hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel erklärt, dass der Standort Gorleben als Endlager für hochradioaktive Abfälle politisch "tot" sei. Der SPD-Politiker begründete dies unter anderem damit, dass in der Regierungszeit von Kanzler Helmut Kohl kein Standortvergleich gemacht wurde und sich die Regierung über fachliche Bedenken hinweggesetzt habe.

SPD, Grüne und Linke plagen Sicherheitsbedenken, sie wollen den Atomausstieg und fordern, Gorleben nicht vorschnell als Endlager zuzulassen. Damit stehen sich zwei Seiten unversöhnlich gegenüber, denn Union und FDP setzen hingegen auf Atomkraft, wollen womöglich sogar neue Kernkraftwerke bauen und brauchen auch für künftigen Atommüll eine Lösung. Die Atomlobby und der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) werfen Gabriel eine Verweigerungshaltung vor, sie halten an Gorleben fest und wollen die Eignung als Endlager "ergebnisoffen" weiter erkunden. Zumal die Atomindustrie bereits eine Milliarde Euro investiert hat.

Über die Geologie des unterirdischen Salzstocks wird schon seit langem diskutiert. Dabei geht es unter anderem um die Frage, wie gut der Salzstock nach oben hin abgedichtet ist - immerhin sollen die eingelagerten Abfälle Millionen von Jahren ungestört ruhen. Als besonders problematisch gilt bei Experten der Umstand, dass oberhalb des diskutierten Endlagers eine etwa 15.000 Jahre alte Schmelzwasserrinne liegt, die Grundwasser führt. Diese sogenannte "Gorlebener Rinne" ist zum Teil mehr als 300 Meter tief - von den eigentlich zur Isolierung wünschenswerten Tonschichten keine Spur.

Experten halten Gorleben für ungeeignet

Und auch die Stabilität des salzigen Atommüllgrabs wird von zahlreichen Wissenschaftlern in Frage gestellt: "Der Salzstock bewegt sich noch immer", sagte etwa der Jenaer Geophysiker Gerhard Jentzsch SPIEGEL ONLINE. "Das wird von vielen negiert, aber das ist falsch." Es sei eine "große Salzdynamik" vorhanden. Probleme könne vor allem das im Salz eingeschlossene Wasser bereiten: "Ein Salzstock ist nie trocken." Wenn aber durch die Wärme der Nuklearabfälle Wasser aus dem Gestein frei werde, drohten große Probleme.

Und auch ähnliche geologische Formationen an anderen Orten böten vermutlich kaum bessere Bedingungen, warnte Jentzsch, der auch Mitglied der Entsorgungskommission (ESK) des Bundesumweltministeriums ist: "Die Probleme sind grundsätzlich immer die gleichen." Der Kieler Geologe Ulrich Schneider warnte im ZDF vor dem "desolaten Deckgebirge" in Gorleben - und empfahl, "sofort mit alternativen Standortuntersuchungen zu beginnen".

Der Vorschlag ist nicht neu: Vor rund fünf Jahren hatte ein von der damaligen Bundesregierung eingesetzter Arbeitskreis ("AkEnd") Vorschläge zur Suche nach einem Endlagerstandort gemacht. Der Katalog war aber nicht umgesetzt worden. Neben Salzstöcken wäre im Grundsatz auch die Einrichtung eines Endlagers in Tongesteinen (Projekte etwa in Frankreich und der Schweiz) oder Granit (Projekte in Schweden) denkbar. Auch diese Formationen bieten sogenannte geologische Barrieren, die Radionuklide aus dem Abfall etwa auch im Fall von Erdbeben von der menschlichen Lebenswelt fernhalten würden.

Zweifel sogar in der CDU

Gorleben sei kein sicheres Endlager, sagte SPD-Chef Franz Müntefering der "Passauer Neuen Presse". Man müsse einen neuen Standort suchen - doch ausgerechnet Politiker, die für mehr Atomkraft einträten, wollten kein Endlager vor ihrer Haustür haben. Von Horst Seehofer, CSU-Ministerpräsident in Bayern, und Günther Oettinger, CDU-Ministerpräsident von Baden-Württemberg, vermisse er die Bereitschaft, in ihren Bundesländern nach Standorten zu suchen. Sogar ein CDU-Minister hat mittlerweile Zweifel an der Vorfestlegung. Der schleswig-holsteinische Umweltminister Christian von Boetticher warnte davor, sich nur auf Gorleben zu konzentrieren. Man müsse auch Alternativen Ausschau halten, sagte er der "Welt" und verwies auf die Erfahrungen mit dem maroden Atommülllager Asse.

Denn schon einmal hat die Politik Warnungen einfach ignoriert. 1967 war das, Wissenschaftler wiesen darauf hin, dass das gerade vom Bund gekaufte Bergwerk Asse bei Wolfenbüttel mit Wasser volllaufen würde. Aber die Energiekonzerne brauchten eine Müllkippe, damit der Ausbau und Durchbruch der Atomenergie vorangehen konnte. Die Asse wurde zum "Versuchsendlager", 128.000 Fässer mit radioaktivem Müll wurden in die Grube gekippt.

Ein kleiner Kreis von Eingeweihten habe die Nutzung der Kernenergie durchsetzen wollen und habe "die ganze Republik genarrt", sagt Detlev Möller, der für seine Dissertation über Endlager jahrelang die Akten studiert hat. Er wirft dem damals zuständigen Minister Gerhard Stoltenberg und hochrangigen Beamten Verantwortungslosigkeit vor. Man habe die Probleme vor Ort und in Bonn sehr klar gesehen "und die Asse trotzdem zum Endlager gemacht".

Drei Salzstöcke, drei Milliardengräber

Nur wenige Jahrzehnte später steht die Asse vor dem Zusammenbruch, der Atommüll droht abzusaufen. Täglich müssen mehr als 10.000 Liter Wasser abgepumpt werden, jederzeit könnte mehr Wasser einbrechen. "Gefahr im Verzug" fürchtet der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) und mahnt ein Schließungskonzept an. Das zuständige Bundesumweltministerium rechnet mit Kosten in Höhe von zwei bis vier Milliarden Euro. Kosten, an denen sich die Atomindustrie mangels Mitverantwortung nicht beteiligt.

Noch ein weiterer Salzstock voller Atommüll macht Probleme: Das von der DDR in Sachsen-Anhalt errichtete Endlager Morsleben wurde nach der Wende weitergenutzt, gegen den Protest der zuständigen Experten und der Landesregierung. Die Bundesregierung von Helmut Kohl entschied anders, die damalige Umweltministerin Angela Merkel ließ den Einlagerbetrieb weiterlaufen. Erst 1998 stoppten Umweltschützer das Lager mit einer Klage, das nach westdeutschen Standards wohl kaum je genehmigt worden wäre.

In Morsleben, warnte das Bundesamt für Strahlenschutz diese Woche, könnten tonnenschwere Salzbrocken von einer Decke brechen. Gefahr für Mensch und Umwelt bestehe zwar nicht, es gebe aber die typischen Stabilitätsprobleme eines alten Bergwerks. Mehr als zwei Milliarden Euro kostet den Steuerzahler das Verfüllen von Stollen mit Spezialbeton. Die Grünen-Abgeordnete Sylvia Kotting-Uhl fordert, dass sich ein von ihrer Partei zur Asse geplanter Untersuchungsausschuss in der kommenden Legislaturperiode auch mit Morsleben und Gorleben befassen soll.

Gorleben wird gebraucht

Bei jedem der drei Atommülllager seien in den Antrags- und Genehmigungsverfahren Fakten verschwiegen und wissenschaftliche Bedenken unterdrückt worden, kritisiert Kotting-Uhl. Und Rebecca Harms, Fraktionschefin der Grünen im Europaparlament, plädiert für eine völlig neue Standortsuche. Gorleben sei nach politischen Kriterien ausgewählt worden, eine konservative Gegend nahe der Zonengrenze, sagte sie Deutschlandradio Kultur. Doch müssen man zuerst nachvollziehbare Sicherheitskriterien benennen - und dann auf die Suche gehen.

Die Befürworter der Atomenergie hingegen brauchen Gorleben. Das weiß auch die für die Atomaufsicht zuständige Ministerin in Baden-Württemberg, Tanja Gönner von der CDU. Das Endlager im Wendland müsse weiter erkundet werden, sonst stehe man "komplett mit leeren Händen da", sagte die Umweltministerin im Deutschlandfunk.

Mit leeren Händen und einem Berg hochradioaktiven Atommülls aus 50 Jahren.

Mitarbeit: Christoph Seidler und Alexander Wolf


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zur person des verfassers:

Die erste Freiheit der Presse besteht darin, kein Gewerbe zu sein

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In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)


wenn der verfasser zu seiner person schreibt :„ der verfasser begleitet den seltsamen niedergang des sozialen, wirtschaftlichen, politischen und moralischen in der bundesrepublik deutschland dokumentarisch."dann meint er diejenigen , die beim geschichtsunterricht hocken geblieben sind. im gegensatz zur gängigen praxis, ist der verfasser weder nach aussen noch nach innen transparent, das bedeutet, dass auf ihn aussenstehende nicht einwirken können. durch diese bewusst geschaffene isolation der kreativquellen erreicht er , dass die typischen zwischenmenschlichen plagegeister, wie z. b. eifersucht, missgunst, neid, drohung etc. von vorneherein ausgeschlossen werden und somit einer hocheffektiven arbeitsweise nicht mehr im weg stehen. der verfasser ist 1932 geboren worden und hat mut zu denken.das bedeutet gleichzeitig : vermeidung von konjunktiv, tunlichst von fremdwörtern und steigerungswörtern, aber das schreiben von ja-oder -nein
[u1] . seit der bedingungslosen kapitulation im mai 1945 , haben diejenigen das sagen , die dem verfasser , der damals 13 jahre alt war , die schuldzuweisung geben( TÄTERVOLK ) , dass er sich nicht gegen das 3.reich gewehrt hat.der verfasser hat deutschland , auf dem buckel tragend ,wieder mitaufgebaut und wehrt sich gegen den wiederabbau des wiederaufbaues. der verfasser bedient sich deshalb einer aussage vom montag, 23. februar 2004 - 15:03 in den oberösterreichischen nachrichten:mark weitzman, direktor der arbeitsgruppe gegen hass des simon-wiesenthal-zentrums, meint: " die sorge ist, dass er (gibson) die schlimmstmögliche interpretation der passionsgeschichte gewählt hat, zu der es gehört, die juden des gottesmordes zu beschuldigen und diese anschuldigung auf alle juden zu übertragen, einschliesslich heute lebender."der verfasser analogisiert dazu: " die sorge ist, dass die schuldzuweiser die schlimmstmögliche interpretation des dritten reiches gewählt haben, zu der es gehört, die deutschen des angriffskrieges und der kriegsverbrechen zu beschuldigen und diese anschuldigung auf alle deutschen zu übertragen, einschliesslich heute lebender."der verfasser hat 2 gesellschaften erlebt. zuerst die nationalsozialistische und dann die demokratische. er vergleicht beide gesellschaften. er steht dann auf, wenn es unrühmliche berührungspunkte gibt, weil man ihm vorgeworfen hat nichts gegen hitler unternommen zu haben. dieser vorwurf ist zu unrecht ergangen , weil der verfasser keine vergleichsmöglichkeit hatte. nunmehr hat er die vergleichsmöglichkeit und stellt fest, dass neuerdings teile der deutschen den angriffskriegen anhängen. in den sehmedien werden dokumentationen über bombenterror und frontkrieg deshalb in die nachtstunden verlegt. die demokratie kennt er nun selbst und die weimarer republik kann er aus der literatur studieren. und da mitsamt dem 3.reich 59 jahre vergangen sind, hat der verfasser wachen sinnes zeitzeugen aus der weimarer republik befragt. in der oberpfalz sagten zeitzeugen aus , dass sie ohne das dritte reich ihre höfe verloren hätten. heute spricht man moderat vom höfesterben. in der industrie spricht man von feindlichen übernahmen. der verfasser begleitet den seltsamen niedergang des sozialen, wirtschaftlichen, politischen und moralischen in der bundesrepublik deutschland dokumentarisch.der verfasser wird nicht noch einmal , diesmal in der bundesrepublik deutschland , gegen sich die keule einer schuldzuweisung erheben lassen. und sei sie auch noch so klein.

alles dies schwerste nimmt der tragsame geist auf sich: dem kameele gleich, das beladen in die wüste eilt, also eilt er in seine wüste.aber in der einsamsten wüste geschieht die zweite verwandlung: zum löwen wird hier der geist, freiheit will er sich erbeuten und herr sein in seiner eignen wüste.seinen letzten herrn sucht er sich hier: feind will er ihm werden und seinem letzten gotte, um sieg will er mit dem grossen drachen ringen.welches ist der grosse drache, den der geist nicht mehr herr und gott heissen mag? ``du-sollst'' heisst der grosse drache. aber der geist des löwen sagt ``ich will''. aus:die reden zarathustra's von den drei verwandlungen1883-1891 also sprach zarathustra. friedrich- wilhelm nietzsche

„zu den menschen zu gehören, die ihre besten kräfte der betrachtung und der forschung objektiver, nicht zeitgebundener dinge widmen dürfen und können, bedeutet eine besondere gnade." aus: 1928 besprach albert einstein eine schallplatte mit dem titel 'mein glaubensbekenntnis' für die deutsche liga für menschenrechte.

hinweis auf verlinkte und abgeschriebene seiten: mit urteil vom 12. mai 1998 (312 o 85/98) hat das landgericht hamburg entschieden, dass man durch das setzen eines links die inhalte der verlinkten seite mit zu verantworten hat. dies kann nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesen inhalten distanziert. für alle links und abschriften , die von dieser mailseite zu internetseiten führen, gilt: der verfasser hat keinerlei einfluss auf die gestaltung und die inhalte verlinkter seiten. der verfasser distanziert sich hiermit ausdrücklich von allen inhalten verlinkter seiten und macht sich diese keinesfalls zu eigen.

DEUTSCH SEIN IN DIESEN TAGEN IST ELITÄR ABER NICHT POPULÄR


[u1]Psychologie 05.04.2008..................... Das Kernsymptom des Ganser-Syndroms besteht im „Vorbeiantworten“ auf einfache Fragen. Unter Berücksichtigung sowohl der psychiatrischen als auch der neuropsychologischen Aspekte wird diskutiert, in welchem Zusammenhang das psychopathologische Symptom des „Vorbeiantwortens“ mit spezifischen frontal-exekutiven Hirnfunktionsstörungen stehen könnte..................




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