CHURCHILL ÜBER HITLER : " WIR HABEN DAS FALSCHE SCHWEIN GESCHLACHTET "
29. Mai 2012 11:10 Uhr mitteleuropäische Zeit begonnen
Heute geifert der Westen bei Syrien gegen Putin und begreift nicht, dass das Balance of Powers wiederhergestellt wird. Insonderheit beim Raketenschirm dessen Komandozentrale von Deutschen in Ramstein geführt wird.
Jedes blinde Huhn merkt, dass die Raketen gegen Russland eingesetzt werden können, inbesondere zur Unschädlichmachung russischer Interkontinentalraketen.
Und da ist da noch das Bubenstück des Westens mit der scheinheiligen Flugverbotszone in Lybien in der der Westen bombardierte.
Russen und Chinesen lassen sich nunmehr nicht wieder auf den Leim führen.
Russland hat im Hafen von Syrien Schwimmzeug liegen , das nur wenige Kilometer von Israel entfernt ist und russische U-Boote lauern in der Strasse von Hormuz, wenn die Amerikaner in die Falle tappen.
Wenn der Homo Sapiens gelegentlich herablassend auf die vermeintlich primitiven Kanibalen schaut, dann wird er schon merken, dass er sich selbst auffrisst.
Denn, Churchill war nicht Nostradamus, sein Schlachtfest war nur von kurzer Dauer
nach dem Tode von Adolf Hitler
....... zerfiel das britische Empire
....... zerfiel die Sowjetunion
....... ist Amerika vom Abstieg bedroht , ist zwar immer noch die stärkste Militärmacht der Welt, aber der Dollar als Leitwährung bröckelt unablässig, so das der einstmaligen Supermacht am Schluss nichts anderes übrig bleibt, wie das Ziehen der begonnenen größten Blutspur der Geschichte, weiterzuführen.
....... wird der Euro fallen und mit ihm das bisherige Gebilde Europa
....... wird Europa in blutige Klassenkämpfe verfallen
insgesamt ist die Welt lumpiger geworden und wird noch lumpiger
Hitler war der Lokführer- Churchill der Heizer!
Wie wir aus der französchischen Revolution wissen
Wie wir aus der Oktoberrevolution wissen
entspringen sie allsamt aus Klassenkämpfen
Die Zeit nach Hitler ist nicht ruhiger geworden , seine Idee der Vermeidung des Klassenkampfes ist besiegt worden.
Man richte nur den Blick auf die Fussballfelder und erwarte ruhig den Bürgerkrieg.
In den deutschen Medien ist nicht hinreichend dokumentiert, warum Adolf Hitler die Sowjetunion überfallen hat
VORWORT
In vielen Hirnen Nichtnazideutscher geistert das Gespenst, dass Hitler Frankreich und England überfallen hat, obwohl die Wahrheit ist, dass Frankreich und England am 3. September 1939 Großdeutschland grundlos den Krieg erklärt haben und am 14.September 1939 landeten die ersten englischen Truppen in Nordfrankreich.
Erst im Mai 1940 , 8 Monate später, startete Adolf Hitler den Gegenangriff in Frankreich gegen das englische Expeditionsheer als Antwort auf die grundlose Kriegserklärung und auf die Truppenzusammenziehung, nachdem die Engländer exterritorial sich bereits mit über 300.000 Mann als Expeditionsheer auf französischem Boden zum Angriff auf Großdeutschland formierten.
England hat vom 3.September 1939 bis zum 14.September 1939 11 Tage zur Mobilmachung gebraucht , Hitler aber 8 Monate.
Bei Hitlers Temperament eine erstaunliche Zurückhaltung.
Man kann sagen Beistandspakt und Kriegserklärung waren auf Kante genäht.
Was dann allerdings passierte kannte damals jedes deutsche Nazikind. Die Panzer Guderians trieben in einem furiosen Angriff das englische Invasionsherr in den Kessel mit Mann und Ross und Wagen.
Später klagten dann deutsche Panzerfahrer, dass sie für Tage von Hitler zum Kartenspielen verurteilt waren.
Nun, deutsche Schafsköpfe behaupten heute, das Gegenteil , nämlich ihren angeblichen Überfall.
Das hat allerdings etwas mit der geringen deutschen geschichtlichen Volksbildung zu tun.
Ein Volk das seine Geschichte nicht kennt, wird sie wiederholt aufgedrückt bekommen.
Deutsche haben erst kürzlich einen Angriffskrieg in Afghanistan begonnen und sind im Stellungskrieg gelandet, den sie schon jetzt verloren haben. Unsägliches menschliches Leid, schon jetzt über die Afghanen gebracht, wird in Zukunft gemehrt.
Aber: die Deutschen tragen die Menschenrechte auf ihrer Prozession voran und deutsche Besatzer bedeuten auch nicht Freiheit.
Und wie war das denn 1914, wo in Sarajewo Deutschland in den Krieg gezogen wurde?
Und wie wird das sein , wenn der vorausgeahnte europäische Bürgerkrieg , wegen der Dollardruckerei der FED und des Euro stattfindet?
Der Weltkriegs-I Gefreite Adolf Hitler , als Meldegänger von Graben zu Graben einst Kampfgasblind geworden, wusste um den Stellungskrieg, deshalb hat er den Angriffskrieg gewählt.
Die heutigen Angriffskrieger landen in Irak und in Afghanistan trotzdem im Stellungskrieg, weil ihre teuflischen Angriffswaffen den Hass der Besetzten hervorrufen.
Und so sind die Besatzer nicht in der Lage die Angegriffenen jemals zu befrieden und bleiben in die Stellungen eingemauert.
Hass ist eben tödlich.
Aus dem Stellungskrieg ist 1918 die " Dolchstosslegende " entstanden.
Hitler und Churchill waren Stellungskrieger.
Eindeutig werden die Deutschen nach dem Abzug aus Afghanistan keine erneute " Dolchstosslegende " mehr auf die Beine kriegen, das Maul bleibt sauber.
So Herr Kornblum wegen einer Syrienintervention:
Die Diskussion in den USA ist vor allem deshalb so schwierig, weil wir am Ende einer langen und schmerzhaften Phase stehen, die unser Militär über die Maßen strapaziert hat. Das Wahlvolk möchte nichts anderes als Frieden und den Verzicht auf Auslandseinsätze.
Quelle 31.5.2012: http://www.tagesschau.de/ausland/syrien1566.html
Wenn aber Hitler am 1. September 1939 in Polen einmarschiert ist und Frankreich und England wegen der Polen am 3. September 1939 Deutschland den Krieg erklärt haben und der Beistandspakt Frankreich mit Polen geheim war, so ist das kein Grund, den Franzosen und Engländer für sich in Anspruch nehmen können.
Auch heute noch sind Beistandspakte ein beliebtes Mittel unliebsame politische Kräfte in den Krieg hineinzuziehen.
Der weltberühmte englische Militärschriftsteller Liddel Hart schrieb in seinen Lebenserinnerungen:
"Die Garantie an Polen war der sicherste Weg, frühzeitig eine Explosion und einen Weltkrieg herbeizuführen. Sie verband ein Höchstmaß von Versuchung mit offenbarer Provokation. Sie veranlaßte Hitler, die Sinnlosigkeit einer solchen Garantie an einem außerhalb der Reichweite des Westens liegenden Land zu beweisen, während sie die eigensinnigen Polen noch weniger geneigt machte, irgendeine Konzession an ihn in Erwägung zu ziehen; gleichzeitig nahm sie Hitler die Möglichkeit, sich zurückzuziehen, ohne sein Gesicht zu verlieren."
(Nach: "Deutsche Hochschullehrer-Zeitung" II/1966, S. 31).
Quelle: http://politikforen.net/archive/index.php/t-8736.html
Ein naher Freund des Verfassers , damals 16 Jahre alt, schilderte, wie die Schlechtbehandlung der Deutschen Ostpreußen durch die Polen, ihn bei der nächst besten Gelegenheit sich freiwillig zur Waffen-SS sich melden ließ. Seine Eltern betrieben eine kleine Landwirtschaft und reparierten landwirtschaftliche Bulldog.
Ein gehöriger Antrieb für einen jungen Menschen, das elterliche Anwesen zu verlassen , um der deutschen Sache zu dienen.
Erinnerlich schloss Frankreich am 19.5.1939 mit Polen einen geheimen Beistandspakt ab, wohl weil Hitler am 1.9.1939 in Polen dann einmarschierte.
Am 26.5.1939 boten die Westmächte Frankreich und Großbritannien der Sowjetunion erstmals einen Pakt gegen Hitler an.
Der Beistandsbank und das Paktangebot sind Beweise, dass die Westmächte das Dritte Reich vernichten wollten.
Warum, um alles in der Welt , soll Hitler von den Vernichtungsplänen nichts gemerkt haben?
Dieses Dritte Reich hat seine Wurzeln im Jahr 1929 geschlagen und das Jahr 1929 spiegelt sich seit dem Jahr 2008 in genau demselben Maße wider, als es mit Geldkatastrophen und Geldersatzkatastrophen zu tun hat.
Die Jahre 1929 und 2008 haben ihre unerbittlichen Gesetzmäßigkeiten, die nicht nur das Geld sind, sondern auch die Kriege, daher auch das Gerede von Menschenrechten und Freiheit.
Klar, dass da das Dritte Reich nicht heineinpasst.
Die Kapitalisten heutzutage sind Wiederholungstäter.
Es gibt daher Kriege und Mord.
Berichte
Den islamophoben Blogger Fjordman nannte der Attentäter Anders Breivik in seinem Textkonvolut seinen "Lieblingsschriftsteller". In zahlreichen Einträgen auf diversen Websites zeichnete Fjordman er ein düsteres, hoffnungsloses Bild von Europa an der Schwelle zu einem blutigen Bürgerkrieg.
quelle:http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,778808,00.html
Dieses Vorgehen erinnert an die katastrophale Politik der Regierung Brüning in der Endphase der Weimarer Republik. Der Zentrumspolitiker Heinrich Brüning hatte 1930 inmitten der Weltwirtschaftskrise das Amt des Reichskanzlers übernommen und die Folgen der Krise auf die Arbeiterklasse abgeladen, indem er sich mit einem Bein auf die Autorität des Reichspräsidenten und mit dem anderen auf die Sozialdemokratie stützte. Er regierte mittels Notverordnungen und ließ sich im Reichstag von der SPD den Rücken freihalten, ganz ähnlich, wie dies heute die Technokraten-Regierungen in Griechenland und Italien tun.
Doch nun in medias res- warum Hitler die Bolschwisten am 22.juni 1941 überfallen haben kann
der Verfasser nimmt dazu einen Artikel in der World Socialist Web Site vom 16. Mai 2012 zur Hilfe:
darin steht unter anderem geschrieben:
WSWS: Robert Service hat bei der Vorstellung seines Buches 2009 in London laut Presseberichten offen bekannt, dass es ihm bei seiner Biographie darum gegangen sei, „Trotzki restlos zu erledigen“ und damit das zu erreichen, was der Mörder Trotzkis 1940 nicht geschafft habe, nämlich Trotzki als Persönlichkeit der Weltgeschichte und Mensch samt seiner politischen und moralischen Autorität zu vernichten. Dieses politische Ziel des Buches und nicht neue Forschungsergebnisse oder andere wissenschaftliche Qualitäten sind ja auch der einzige Grund, weshalb der Rezensent Prof. Ulrich Schmid die Veröffentlichung bei Suhrkamp nachdrücklich unterstützt. Dr. Lorenz Jäger in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sieht es ähnlich und verteidigt sogar die These des Oxforder Professors, laut der Stalin ein „besonnenerer Staatsmann“ als Trotzki gewesen sei. „Wäre Trotzki an der Stelle Stalins der überragende Führer der Sowjetunion geworden“, zitiert er zustimmend Robert Service, „dann hätten sich die Risiken eines Blutbades in Europa drastisch erhöht.“
und daraus das für den hiesigen Sachverhalt Wichtige:
„Wäre Trotzki an der Stelle Stalins der überragende Führer der Sowjetunion geworden“, zitiert er zustimmend Robert Service, „dann hätten sich die Risiken eines Blutbades in Europa drastisch erhöht.“
Am 22. Juni 1941 begann der Angriff des Deutschen Reiches auf die Sowjetunion.
Adolf Hitler hat bis zum Angriff Stillschweigen bewahrt.
Es ist vorhin von der Erhöhung der Risiken eines Blutbades in Europa geschrieben.
Wenn Risiken erhöht werden können, müssen Sie erst einmal vorhanden sein.
So kann man denn weiter schwadronieren, dass auch unter Stalin das Risiko eines Blutbades in Europa nicht ausgeschlossen war.
der Artikel im Wortlaut:
Von Wolfgang Weber
Seit
die Trotzki-Biografie des britischen Professors Robert Service vor drei
Jahren auf Englisch bei Harvard University Press erschien, ist sie von
Historikern einer vernichtenden Kritik unterzogen worden. David North
veröffentlichte das Buch „Verteidigung Leo Trotzkis“, in dem er zahllose
faktische Fehler, Irrtümer, Verdrehungen und die direkte Fälschung von
Quellen nachwies. Vierzehn Historiker, Sozial- und
Politikwissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
teilten diese Kritik und erhoben in einem zunächst privaten Brief [1] an die Leitung des Suhrkamp Verlages schwere Bedenken gegen das Vorhaben, das Buch dort auf Deutsch herauszubringen.
Ungeachtet dieser Bedenken und Kritik hält der Suhrkamp Verlag an seinem Vorhaben fest. Auf den Internetseiten des Verlages wird das Buch für den 2. Juli 2012 angekündigt. Für die World Socialist Web Site sprach Wolfgang Weber mit Professor Mario Kessler über diese Entscheidung.
Professor Mario Kessler, ein Mitunterzeichner des Briefs an den Suhrkamp Verlag, hat sich seit den Anfängen seiner Laufbahn als Historiker mit der Thematik „Antisemitismus und Arbeiterbewegung“ auseinandergesetzt. Er studierte in Jena und Leipzig, wurde 1982 promoviert und habilitierte sich 1990 noch an der Akademie der Wissenschaften der DDR. Seit 1996 arbeitet er am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam, wo er auch an der Universität lehrt. Er war Gastprofessor an der Yeshiva University in New York, der University of Massachusetts (Amherst), der Columbus State University in Georgia und der Hebräischen Universität in Jerusalem. Forschungsaufenthalte führten ihn u. a. an die Johns Hopkins University (Baltimore), das King’s College (London) und zuletzt an die Harvard University.
Mario Kessler publizierte über zwei Dutzend Bücher zur Geschichte des Antisemitismus, der europäischen Arbeiterbewegung, zur Historiographie-Geschichte und zur Exilforschung in deutscher und englischer Sprache. Derzeit schließt er auf Deutsch eine Biographie der kommunistischen Politikerin und späteren zeitweiligen Antikommunistin Ruth Fischer ab, auf Englisch ist er an der Herausgabe eines Buches über die „Abwicklung“ der DDR-Geschichtswissenschaft nach 1990 beteiligt.
WSWS: Es sind nun mehr als neun Monate vergangen, seitdem Sie zusammen mit anderen Wissenschaftlern in einem zunächst privaten Brief an die Leiterin des Suhrkamp Verlages, Frau Ulla Unseld-Berkéwicz, sich nachdrücklich gegen eine Veröffentlichung der bereits 2009 auf Englisch erschienenen Trotzki-Biographie von Robert Service gewandt haben. Bisher gab es keine Antwort des Verlages auf diesen Brief. Stattdessen berichtete Ulrich M. Schmid am 21. Februar 2012 in einem Feuilleton-Artikel der Neuen Zürcher Zeitung zu der internationalen Auseinandersetzung über das Buch von Robert Service unter Berufung auf Informationen des Suhrkamp Verlags, dass dieser ungeachtet aller Bedenken von Historikern an seinem Vorhaben festhalten und eine korrigierte Version „ohne tiefgreifende Eingriffe in die Textgestalt“ herausgeben wird.
Ulrich M. Schmid, Professor für Russische Geschichte und Kultur an der Universität St. Gallen, begrüßte diese Entscheidung ausdrücklich und erklärte die zahllosen faktischen Fehler, Irrtümer und Verdrehungen in dem Buch von Service für „monita“, d. h. Fehler, die nur Erbsenzählern aufstoßen, aber beim Übersetzen leicht zu korrigieren seien. Auf den Vorwurf der Quellenfälschung ging er gar nicht erst ein.
Mario Kessler: Ich habe schon gestaunt, dass der Suhrkamp-Verlag, dessen Leiterin Ulla Unseld-Berkéwicz ich kennen gelernt habe und schätze, ein Buch publizieren möchte, das ich, nachdem ich es 2010 gelesen hatte, nicht gerade als Höhepunkt historischen Schaffens ansah. Von Robert Service war ich bis dahin durchaus Besseres gewohnt. Auch dass Ulrich Schmid, ansonsten ein Mann des Qualitätsstandards, sich so vehement für das Buch einsetzt, muss verwundern. Über die vielen Sach- und Flüchtigkeitsfehler des Buches ist genug gesagt worden; sie fielen mir natürlich auch auf. Aber wer Bücher in den USA publiziert (und bei England dürfte es ähnlich sein), weiß, dass sich auch Großverlage wie Harvard University Press kein ordentliches Lektorat mehr leisten. Das hat zunächst kaum etwas mit Trotzki, wohl aber mit der Logik des kapitalistischen Büchermarktes viel zu tun.
WSWS: Die Veröffentlichung des Buchs von Robert Service hat natürlich auch Harvard University Press diskreditiert. Dennoch: Eine so unglaublich hohe Zahl von Fehlern findet sich in anderen Büchern von Harvard University Press nicht und weist doch wohl sehr stark auf mangelnde Kompetenz des Autors selbst hin.
Mario Kessler: Dazu möchte ich nur so viel sagen: Robert Service gibt im Literaturverzeichnis zahlreiche Titel an, ohne der Leserschaft klarzumachen, dass er sie für sein Buch gar nicht herangezogen hat. Hätte er sie tatsächlich herangezogen, wäre ihm eine Menge an Fehlern und Unterlassungssünden nicht passiert – sollte man meinen.
WSWS: Robert Service hat bei der Vorstellung seines Buches 2009 in London laut Presseberichten offen bekannt, dass es ihm bei seiner Biographie darum gegangen sei, „Trotzki restlos zu erledigen“ und damit das zu erreichen, was der Mörder Trotzkis 1940 nicht geschafft habe, nämlich Trotzki als Persönlichkeit der Weltgeschichte und Mensch samt seiner politischen und moralischen Autorität zu vernichten. Dieses politische Ziel des Buches und nicht neue Forschungsergebnisse oder andere wissenschaftliche Qualitäten sind ja auch der einzige Grund, weshalb der Rezensent Prof. Ulrich Schmid die Veröffentlichung bei Suhrkamp nachdrücklich unterstützt. Dr. Lorenz Jäger in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sieht es ähnlich und verteidigt sogar die These des Oxforder Professors, laut der Stalin ein „besonnenerer Staatsmann“ als Trotzki gewesen sei. „Wäre Trotzki an der Stelle Stalins der überragende Führer der Sowjetunion geworden“, zitiert er zustimmend Robert Service, „dann hätten sich die Risiken eines Blutbades in Europa drastisch erhöht.“
Mario Kessler: Das Muster, Trotzki neben Stalin zu stellen und glauben zu machen, er sei lediglich ein verhinderter Massenmörder gewesen, ist ja so neu nicht. Diese Lesart findet sich auch in der Literatur emigrierter Menschewiki der Zwischenkriegszeit. Ihre Verfasser konnten sich nicht über die Tatsache erheben, dass sie selbst einstmals Trotzki im Bürgerkrieg unterlegen waren und nun im Exil seine Deutung der Revolutionsgeschichte ertragen mussten. Aber diesen Autoren gegenüber kann der nachgeborene Historiker ruhig einmal nachsichtige Großzügigkeit walten lassen. Für heutige Wissenschaftler kann dies jedoch nicht gelten. Hier muss eine andere Messlatte der Kritik angelegt werden. Für Service war Trotzki schlicht und einfach keine Alternative zu Stalin, und das widerspricht den historischen Fakten und den in einem Dreivierteljahrhundert akkumulierten Erkenntnissen der Forschung.
Natürlich war Trotzki eine Alternative zu Stalin, wenngleich er – erlauben Sie mir die Ironie – kein so „lupenreiner Demokrat“ war wie Wladimir Putin im Urteil des früheren deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder. Natürlich griff Trotzki, als es um Sein oder Nichtsein der jungen Sowjetrepublik ging, zu Gewalt, was Service und Schmid beklagen. Wie aber anders hätten sich die Bolschewiki behaupten können? Die Alternative zu ihnen war, was man nie vergessen darf, nicht der bürgerliche Rechtsstaat, sondern die weiße Konterrevolution, waren die Schwarzhunderter im Riesenformat, die nicht nur den Marxismus, sondern gerade auch die Juden ausrotten wollten. Das bewiesen sie im Bürgerkrieg in den blutigsten Pogromen der Vor-Auschwitz-Zeit.
Ohne Trotzki zur Heldengestalt zu stilisieren, meine ich, dass es einen entscheidenden Unterschied zu Stalin und den Seinen gab: Für die Stalinisten war das Konstrukt einer allumfassenden Verschwörung das konstitutive Merkmal ihrer Politik, während keiner ihrer kommunistischen Gegner den Hauptfeind in den eigenen Reihen sah. Damit ist noch nichts über das Verhältnis von Kommunisten zur Demokratie gesagt, obwohl Trotzki hier einen Lernprozess durchlief, dessen Analyse ich bei Service gleichfalls vermisse.
Wer sonst, auch unter bürgerlichen Gegnern Hitlers, hatte dessen Aufstieg mit so scharfsichtigen Analysen und Warnungen begleitet? Wer sonst unter Kommunisten (außer der KPD-Opposition und dem Leninbund, die hier auch zu nennen sind) beschwor deshalb, die demokratischen Einrichtungen und Rechte der Weimarer Republik trotz aller Kritik am Klassenstaat entschieden zu verteidigen? Wer sonst, außer Trotzki, sah schon 1938 voraus, dass Hitlers Programm im Holocaust münden würde? In einem Brief vom 22. November 1938 an amerikanische Genossen schrieb er: „Es ist ohne Schwierigkeiten möglich, sich vorzustellen, was die Juden beim bloßen Ausbruch des künftigen Weltkrieges erwartet. Aber sogar ohne Krieg wird gewiss die nächste Entwicklung der Weltreaktion die physische Ausrottung der Juden bedeuten.“ [2] Kann man das ohne Bewegung lesen? Hätte das Zitat nicht in Services Buch hinein gehört?
Auch sonst unterschlägt oder verzerrt Service in einem sehr kurzen Kapitel über „Trotzki und die Juden“ unglaublich viele Dinge, die in einer wahrheitsgemäßen Darstellung zum Thema unerlässlich sind, so Trotzkis Analyse des russischen und rumänischen Antisemitismus am Beispiel des Beilis-Prozesses bzw. der Judenverfolgungen im Kontext der Balkankriege. Trotzkis meisterhafte Schilderung der Schwarzhunderter („Die Zarenmeute am Werk“) in der russischen Revolution von 1905 fehlt ebenso wie die eingehende Wiedergabe seiner Beobachtungen zum Antisemitismus der Nazipartei in den letzten Jahren der Weimarer Republik – und vieles mehr wäre zu nennen. Stattdessen wird Karl Kautsky bei Robert Service zum Juden erklärt, was er nicht war.
Gewiss: Dem jungen Trotzki unterlief in Bezug auf den Zionismus wie den Jüdischen Arbeiterbund ein Fehlurteil, das Service wiedergibt, ohne aber den historischen Kontext genügend zu erläutern. Worum ging es: Am 1. Januar 1904 schrieb Trotzki in der Iskra, Theodor Herzl habe den Juden Uganda als zeitweilige Heimstatt empfohlen. Doch könne er Uganda den Juden zwar versprechen, es ihnen aber nicht geben. Dieser Streit, ob Palästina oder Uganda zur jüdischen Heimstatt werden solle, werde die zionistische Bewegung spalten und ruinieren. Die jüdischen Nationalisten würden sich danach wohl oder übel beim Jüdischen Arbeiterbund einfinden.
Damit irrte Trotzki: Der Bund blieb ein scharfer Kritiker des Zionismus, auch des linken Arbeiterzionismus. Bereits 1905 warnten Mitglieder des Jüdischen Arbeiterbundes, wohl als erste, vor einem drohenden Konflikt zwischen Juden und Arabern in Palästina, der den Nahen Osten auf Jahrzehnte hinaus in eine Kriegszone verwandeln könne – eine hellsichtige Warnung.
Der Arbeiterzionist Marc Jarblum und der frühere Sozialrevolutionär Moshe Novomeisky, inzwischen ein Zionist, berichteten, Trotzki habe den 6. Zionistenkongress in Basel 1903 als journalistischer Beobachter besucht.[3] Das war der letzte Kongress, an dem Theodor Herzl teilnahm. Es ging dort unter anderem um die Frage Palästina oder Ostafrika. Herzl betonte, die „Uganda-Lösung“ sei nur ein Provisorium, der jüdische Staat in Palästina bleibe das Ziel. Dennoch verließen fast alle russischen Zionisten den Kongress.
Die durch den Auszug der russischen Zionisten für Herzl mögliche Mehrheit der verbleibenden Kongressteilnehmer stimmte für die Entsendung eines Komitees nach Ostafrika, um dort jüdische Ansiedlungsmöglichkeiten zu prüfen. Bekanntlich wurde daraus nichts. Trotzkis Annahme, der Zionismus werde sich alsbald überleben, erwies sich zwar als falsch, schien aber damals nicht ganz aus der Luft gegriffen. Es ist schade, doch wohl bezeichnend, dass man diese keineswegs unwichtigen Dinge in Services Trotzki-Biographie nicht nachlesen kann. Es gibt ja zum Thema „Trotzki und die Juden“ eine Reihe von Untersuchungen, deren Verfasser aus politisch sehr unterschiedlichen Lagern kommen: Yechiel Harari, Baruch Knei-Paz, Joseph Nedava, Edmund Silberner und Enzo Traverso. Robert Service hat die Arbeiten von Nedava und Knei-Paz zwar in seiner Bibliographie genannt, ihre Ergebnisse aber nicht verwertet.
Erst in seinen letzten Lebensjahren milderte Trotzki seine Gegnerschaft zum Zionismus deutlich ab, wenngleich er ihn, wie jeden Nationalismus, weiterhin kritisch beurteilte. Auch Ende der 1930er Jahre sah er das damals vom Bürgerkrieg erschütterte Palästina als eine „tödliche Falle“ für die Juden, da der britische Kolonialismus Juden und Araber als Schachfiguren behandeln wolle und sie jederzeit aufeinander hetzen könne. Eine solche Sicht zeugt nicht gerade von einer Ignoranz des brennenden Problems.
Service nennt, wenn auch nur sehr kurz, diese Tatsache, macht sich aber sofort anschließend daran über Trotzki lustig, der befürchtet hatte, in den USA könne es zu einem Anwachsen der antisemitischen Welle kommen, die die Gleichberechtigung der Juden wie in Nazideutschland beseitigen werde. Anstatt zu spotten, hätte Service auf den Ku-Klux-Klan, eine wahre Massenorganisation des amerikanischen Faschismus, und auf die einwanderer- und judenfeindlichen Bünde eingehen können, die in den USA jener Zeit wie Pilze aus dem Boden schossen. Auch wenn Trotzkis Besorgnis von der Geschichte hier nicht bestätigt wurde: War es abwegig, solche Gefahren in Rechnung zu stellen, auch angesichts der Tatsache, dass die aus Deutschland vertriebenen Juden nirgendwo willkommen geheißen wurden, auch nicht in den USA, wie David Wyman in einer Reihe von Arbeiten gezeigt hat?
Im Hinblick auf eine kritische, doch faire Gesamtbeurteilung Leo Trotzkis noch ein Buchtipp von mir: Kürzlich ist eine konzise, gut geschriebene Biographie Trotzkis von Joshua Rubenstein in Englisch erschienen, die sich auch mit Service in der gebotenen Sachlichkeit auseinandersetzt und einige seiner Behauptungen und Mutmaßungen wieder vom Kopf auf die Füße stellt. Diese Biographie spart keineswegs mit Kritik an Trotzki, ist manchmal auch hart im Urteil, aber niemals unfair oder gar hämisch.[4] Sie verdiente viel mehr Aufmerksamkeit als Services Buch und eine Übersetzung ins Deutsche.
WSWS: Mit zahlreichen Formulierungen und Passagen, sogar dem Abdruck einer Trotzki-Karikatur aus einer Hetzschrift des Nazi-Ideologen und NSDAP-Mitbegründers Dietrich Eckart ohne Quellenangabe und distanzierendem Kommentar, bediene Robert Service antisemitische Vorurteile einschlägiger Kreise, auch wenn er selbst kein Antisemit sei – so lautet einer der zentralen Vorwürfe von David North. Dieser Vorwurf wird auch von dem Historiker-Brief an den Suhrkamp Verlag unterstützt, der eine ganze Reihe entsprechender Textstellen des Buches auflistet und dann auf deren „befremdlichen Klang“ hinweist.
Ulrich M. Schmid in der NZZ wie auch ein weiterer Verteidiger von Robert Service, Lorenz Jäger in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom 06.03.2012, streiten die Berechtigung dieses Vorwurfs energisch ab und erklären, es sei völlig legitim für einen Historiker, „Stimmungen im Volk“ der betreffenden Zeit wiederzugeben, auch wenn es sich um antisemitische Stimmungen oder Vorurteile handelte.
Mario Kessler: Der Brief der vierzehn Historiker, den ich unterschrieben habe, hat ja einige durchaus charakteristische Zitate zu diesem Thema gebracht. Mir fiel weniger ein unverblümter Antisemitismus ins Auge – auch ich halte Robert Service nicht für einen Antisemiten – als vielmehr ein blühendes Halbwissen statt wirklicher Kenntnisse zum Thema. Wie kann er ernsthaft behaupten: „Wie im übrigen Europa, konnten Juden [im zaristischen Russland; M.K.] in den freien Berufen und Künsten ihren Weg gehen [‚could establish themselves’ im englischen Original]. Eine beträchtliche Anzahl der führenden Ärzte und Rechtsanwälte des Russischen Reiches entstammte dem Ansiedlungsrayon.“
Wenn es nur so gewesen wäre! In Wahrheit wurden den Juden die Karrierewege systematisch versperrt, zumeist konnten sie nur im Ausland studieren, und vor der Niederlassung als Arzt oder Anwalt standen hohe bürokratische Hürden. Erst die Februarrevolution beseitigte diese formellen Diskriminierungen, ohne aber die antisemitische Agitation verhindern zu können – nachzulesen übrigens auch in Trotzkis „Geschichte der russischen Revolution“.[5]
Was aber mir, und offenbar nicht nur mir, auffiel, ist das bisweilen geradezu genüssliche Zitieren antisemitischer Angriffe auf Trotzki …
WSWS: … wobei es sich streng genommen nicht um Zitate handelt, denn Service vermeidet es meist, konkret die Autoren der angeführten antisemischen Angriffe anzuführen oder genaue Umstände oder Quellen dazu anzugeben. Dort, wo er ausnahmsweise einmal die Träger antisemitischer Vorurteile gegen Trotzki und andere bolschewistische Führer benennt, nämlich die deutsche Delegation bei den Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk, erweisen sich seine Angaben bei genauerer Nachprüfung als haltlos: Weder in den Verhandlungsprotokollen noch in den Memoiren oder Briefen des Generals Max Hofmann oder des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt bzw. Reichsaußenministers Richard von Kühlmann finden sich irgendwelche Hinweise dafür, dass die Delegierten, wie Robert Service behauptet, die Bolschewiki als Abschaum betrachteten, weil sie so viele Juden in ihrer Führung aufwiesen.
Mario Kessler: Dem stimme ich zu. Besonders Kühlmanns Memoiren sind eine auch heute noch lesenswerte, wichtige Quelle. – Auf jeden Fall hätte Robert Service gut daran getan, bei all den von ihm angeführten antisemitischen Stimmungen und Angriffen Ross und Reiter zu nennen und in den historischen Zusammenhang zu stellen, in den sie gehören.
Konkret: Im russischen Bürgerkrieg 1918-21 gingen Antibolschewismus und Antisemitismus eine derart grausame wie auch leider wirkungsmächtige Allianz ein, dass auch ursprüngliche Gegner der Oktoberrevolution unter den Juden des Russischen Reiches sich schließlich den Bolschewiki anschlossen, da diese sie vor den „weißen“ Pogromisten schützten. Dies, und nicht die von Service betonten Karriere-Motive brachte viele Juden dazu, sich in der bolschewistischen Partei zu engagieren.
Zum Verständnis des Problems hätte Service durchaus das Dekret der Volkskommissare zur Bekämpfung des Antisemitismus vom 27. Juli 1918 [6] und dessen in der Tat rigorose Umsetzung erwähnen können, ja müssen. Das wäre besser gewesen, als über die „lauten Stimmen und scharfen Federn“ der jüdischen Bolschewiki nachzusinnen. Die Leserschaft hat schließlich ein Recht darauf, etwas über den komplizierten historischen Kontext zu erfahren.
WSWS: Auch nach dem Bürgerkrieg gab es in der Sowjetunion bei bestimmten Schichten noch antisemitische Stimmungen und Vorurteile …
Mario Kessler: … auch hierzu muss Genaueres gesagt werden, als es bei Service nachzulesen ist, zumal Trotzki in seinem, zu seinen Lebzeiten leider unpubliziert gebliebenen Aufsatz „Thermidor und Antisemitismus“ darauf einging.
Die aus der Zarenzeit herrührenden antijüdischen Vorurteile, wie konnte es anders sein, hatten Revolution und Bürgerkrieg zum großen Teil überdauert. Viele Gegner der Revolution versuchten diese als das Werk der Juden, verkörpert durch Trotzki, darzustellen. Da sich unter dem in der Neuen Ökonomischen Politik[7] entstandenen Kleinhändlertum zahlreiche Juden befanden, flossen Konkurrenzneid und Antisemitismus gegen sie oft zusammen. Auch innerhalb der Partei gab es Vorurteile gegen jüdische Funktionäre, von denen die allermeisten erst nach 1917 Bolschewiki geworden waren. Zuvor hatten sie meistens den sozialistischen Gruppierungen angehört, die mit der Partei Lenins verfeindet waren.
Die bolschewistische Partei hatte in den zwanziger Jahren die antisemitischen Erscheinungen zunächst mit einer Vielzahl von Aktivitäten bekämpft. Bemerkenswerterweise waren es oft nichtjüdische Kommunisten, die sich dabei hervortaten: Kalinin, Bucharin, Preobrashenski, Lunatscharski, Rjutin. Natürlich waren auch jüdische Bolschewiki an der Bekämpfung des Antisemitismus beteiligt. Sie publizierten eine Reihe von aufklärenden wie analytischen Schriften, unter denen Juri Larins Buch „Die Juden und der Antisemitismus in der UdSSR“ (1929) hervorragt.
Larin schrieb darin über das Anwachsen des Antisemitismus „unter dem rückständigen, mit der Bauernschaft verbundenen Teil der Arbeiter und unter den Frauen“, und fuhr fort: „Man hört oft Arbeiter antisemitische Bemerkungen machen, die die konterrevolutionäre Bedeutung des Antisemitismus nicht erkennen. Viele Tatsachen verweisen auf die Anwesenheit von Komsomolzen und Parteimitgliedern unter den Antisemiten.“ [8] Auch Trotzki listete in seinen „Fragen des Alltagslebens“ eine Reihe antisemitischer Äußerungen und Verhaltensweisen unter Arbeitern auf.
Der Antisemitismus unter Arbeitern wurde von antisemitischen Einstellungen unter einem Teil der russischen Intellektuellen begleitet. Dieser speiste sich auch aus einem (grundlosen!) Minderwertigkeitsgefühl gegenüber den oft international orientierten und entsprechend gebildeten Juden. Politische Aktivisten, die vor der Revolution dem Jüdischen Arbeiterbund oder der Poalei Zion angehört hatten, gelangten im Zuge des Radikalisierungs- und dann Auflösungsprozesses dieser beiden wichtigsten jüdisch-sozialistischen Parteien in den Parteiapparat der Bolschewiki. Damit entstand der Typ des jüdischen „Neophyten“, der seine antibolschewistische Vergangenheit durch ein Übermaß an Linientreue zu kaschieren suchte. Natürlich traf dies nicht auf alle jüdischen Parteimitglieder zu, auch nicht auf all jene, deren Eintrittsdatum nach der Oktoberrevolution und dem Bürgerkrieg lag. Dennoch bestimmten „neubekehrte“ jüdische Bolschewiki durch ihre lautstarken Aktionen in bedenklichem Maße das Bild, das sich der nichtjüdische Sowjetbürger vom jüdischen Parteifunktionär machte.
Hierzu gehören manche administrative Maßnahmen der Jüdischen Sektion der KP, der Jewsekzija. Ihre Funktionäre sabotierten mit teilweise rabiaten Mitteln die Ausübung des religiösen Kultus, den ihre jüdischen Mitbürger oftmals pflegten. Sie prangerten auch das Hebräische als angeblich zionistisches Idiom an und propagierten die offizielle Ideologie in oft recht plumper Manier. Wohl ungewollt schwächten sie mit ihrem Kampf gegen die „jüdisch-religiösen Überbleibsel“ auch die Existenzgrundlagen ihres Volkes, denn mangels eines geschlossenen Territoriums (sieht man vom Birobidshan-Projekt ab) standen bei den Juden Religion und Ethnizität in einem engeren Zusammenhang als bei anderen Nationalitäten.
Die Präsenz von Juden in der Kampagne zur Zwangskollektivierung am Beginn der dreißiger Jahre, in erster Linie die brutale Durchführung dieser Kampagne durch Kaganowitsch, einen Juden, in der Ukraine, trug entscheidend zum Wachstum des bäuerlichen Antisemitismus bei. Dennoch dürfte feststehen, dass die Stalinisierung der Sowjetunion zwar zum Anwachsen des Antisemitismus führte, dass auch die Stalin-Fraktion geschickt antijüdische Ressentiments ausnutzte, dass aber all dies ohne eine manifeste vorrevolutionäre Beeinflussung der Massen nicht möglich gewesen wäre. Die Stalinisten nutzten somit einerseits antisemitische Stimmungen geschickt in ihrem Sinne, erzeugten andererseits oft einen Antisemitismus unter der Oberfläche. Sie wirkten dem Antisemitismus keineswegs in der Weise entgegen, wie es nötig und möglich gewesen wäre.
Zur Entfremdung zwischen Juden und Nichtjuden trug auch das seit 1928 bestehende Verbot der Auswanderung aus der UdSSR bei. Obwohl dies alle Bürger betraf, kam es durch den Abbruch der zionistischen Auswanderung nach Palästina bei den Juden zu einem spezifischen „Emigrationsstau“ (als das Verbot dann in den 1970er Jahren allmählich weniger restriktiv ausgelegt wurde, erschienen die Juden mitsamt ihren Emigrationswellen wiederum als gegenüber den anderen Sowjetbürgern privilegiert).
Im Vorfeld des Paktes mit Deutschland wurde 1939 eine Reihe von Juden aus dem diplomatischen Dienst entfernt, darunter Außenminister Litwinow. Dies scheint vor allem damit zusammenzuhängen, dass jüdische Diplomaten besonders engagiert Litwinows Politik der kollektiven Sicherheit und damit ein Bündnis mit dem Westen gegen Hitler verfochten. Doch die schwersten Verluste hatten die Juden durch die Schließung vieler kultureller Einrichtungen, die Auflösung einer Reihe von Organisationen und die Hinrichtung zahlreicher Partei- und Staatsfunktionäre im Jüdischen Autonomen Gebiet Birobidshan im Fernen Osten zu erleiden. Wo hätte ein Trotzki, der bei Service seinem Gegner Stalin so ähnlich ist, diese Dinge geduldet, geschweige denn in die Wege geleitet?
WSWS: Das Schüren von Antisemitismus spielte ja auch im Kampf der von Stalin geführten Bürokratie gegen Trotzki und die Linke Opposition eine Rolle. Welche Form nahm das an?
Mario Kessler: Etwa ab 1926/27 begann die Stalin-Fraktion im Kampf um die Macht gegen die rivalisierende Vereinigte Opposition sich der antisemitischen Vorurteile zu bedienen, die, wie bereits erläutert, noch aus der Zarenzeit herrührten und in bäuerlichen oder auch im Bauerntum noch stark verwurzelten Arbeiterschichten schlummerten.
Damals ließ Stalin, Trotzki zufolge, halböffentlich verbreiten, an der Spitze der Opposition stünden drei unzufriedene Juden: Trotzki, Kamenew und Sinowjew. In der untergründig geführten Kampagne dürfte das Wort „Jude“ nur selten gefallen sein. Doch in Stalins Versicherung, man bekämpfe die oppositionelle Troika nicht deshalb, weil ihre Mitglieder Juden, sondern weil sie Parteifeinde seien, lag indirekt der konstruierte Antagonismus Russen-Juden beschlossen. Die Identifizierung von Juden mit der Opposition dürfte aber auch ohne direkte Anleitung funktioniert haben. Stalin und seine Fraktion nutzten antisemitische Ressentiments aus, schufen sie aber nicht.
Die Moskauer Schauprozesse der dreißiger Jahre erbrachten jedoch eine neue „Qualität“. Eine nur schlecht als „Sowjetpatriotismus“ getarnte antisemitische Propaganda gegen die angeblichen „volksfremden“ Angeklagten begleitete die Terrorprozesse. Dabei nutzte Stalin ein Dilemma, mit dem sich seit Ende der zwanziger Jahre alle internationalistisch orientierten Bolschewiki konfrontiert sahen: „… die Bolschewiki jüdischer Herkunft waren am wenigsten von allen geneigt, das bäuerliche Russland in seiner Primitivität und Barbarei zu idealisieren und den einheimischen Bauernkarren im ‘Schneckentempo’ hinter sich herzuziehen“, schrieb Isaac Deutscher. „Das Ideal des ‘Sozialismus in einem einzelnen Land’ war nicht für sie bestimmt.“ [9]
Zwar musste der neue Sowjetpatriotismus nicht zwangsläufig eine antijüdische Komponente haben. Im Gegenteil: Der Antisemitismus wurde offiziell als überwunden deklariert, der prinzipielle Antagonismus zum Nazismus betont. Doch die antisemitischen Untertöne der Schauprozesse heizten das Klima ebenso an wie in scheinbar entgegen gesetzter Weise die relativ hohe Präsenz von Juden in den Macht- und Repressionsorganen.
WSWS: In welcher Form waren diese antisemitischen Untertöne bei den Schauprozessen zu beobachten? Wurden da nicht gezielt existierende oder unter der Oberfläche schlummernde antisemitische Vorurteile geweckt oder bedient, indem die jüdischen Angeklagten nicht mit ihren Parteinamen, sondern mit ihren jüdischen Geburtsnamen angesprochen wurden?
Mario Kessler: Natürlich. Trotzki selbst hat, und dies mit Recht, darauf aufmerksam gemacht. „Um ihre Herrschaft zu stärken“, erklärte er im Januar 1937 in einem Interview in Mexiko, „scheut die Bürokratie nicht davor zurück, auf kaum verschleierte Weise sogar zu chauvinistischen, vor allem antisemitischen Tendenzen Zuflucht zu nehmen. Der letzte Prozess [gegen Sinowjew, Kamenew und vierzehn weitere Bolschewiki] zum Beispiel wurde mit der kaum verhüllten Absicht aufgezogen, die Internationalisten als Juden ohne Treu und Glauben hinzustellen, die imstande sind, sich an die Gestapo zu verkaufen. Seit 1925, und besonders seit 1936, geht eine verschleierte, unangreifbare antisemitische Demagogie Hand in Hand mit symbolischen Prozessen gegen wirkliche Pogromisten. [...] Die Führer bedienen sich geschickter Methoden, um die Missstimmung, die gegen die Bürokratie gerichtet ist, zu kanalisieren und besonders gegen die Juden zu richten.“ [10]
Angesichts des bösartigen Antisemitismus, von dem Stalin in seinen letzten Lebensjahren besessen war, liest sich diese Erklärung leider noch weit überzeugender, als sie vielen Zeitgenossen Trotzkis erscheinen konnte. Spätere Forschungsergebnisse etwa von Salomon Schwarz, Zvi Gitelman oder in jüngerer Zeit von Matthias Vetter – alles Autoren, die dem Trotzkismus fern standen oder stehen – haben Trotzkis Aussagen empirisch erhärtet. Warum wohl ignoriert Service all dies?
WSWS: Die ersten vier Kapitel seines Buches will Robert Service seine Leser glauben machen, Leo Trotzki habe in seiner Kindheit und Jugend nicht „Lew“ geheißen, sondern den Namen „Leiba“ getragen. Erst im Alter von 18 Jahren habe er sich entschieden, den Vornamen zu wechseln, was Trotzki in seiner Autobiografie „Mein Leben“ verheimlicht habe. Service will damit belegen, dass Trotzki ein unzuverlässiger, ja unglaubwürdiger Autor sei. Fast in jedem Absatz spricht Service Trotzki immer wieder nur mit diesem Vornamen „Leiba“ an, wohl um den Leser so lange zu bearbeiten, bis er es auch ohne und entgegen aller Belege glaubt.
Mario Kessler: Wäre Trotzki in einer jiddisch-sprachigen Umgebung aufgewachsen, dann hätte er durchaus „Lejba“ heißen können. Das war aber nicht der Fall. Er hieß Lew, und so soll er wohl auch in der deutschen Ausgabe des Buches heißen, wenn man der Programmankündigung von Suhrkamp im Internet vertrauen darf. Einmal mehr drängt sich der Eindruck auf: Wo Trotzki in irgendeiner Weise in eine dubiose Ecke gedrängt werden kann, tut Service dies, auch wenn die historischen Tatsachen dabei unter die Räder geraten.
WSWS: Wie ist es zu verstehen, dass Robert Service diese aus der Zeit der Stalinschen Verfolgung bekannten Vorgehensmuster jetzt wiederbelebt? Was ist der Kontext?
Mario Kessler: Ich sehe zwei Ursachen. Die eine Ursache hat mit der Atmosphäre speziell in Teilen der angelsächsischen Intelligenzija zu tun, in der nach meiner Beobachtung derzeit manche einschlägigen Vorurteile gedeihen. Es geht um eine, ich muss es so sagen, vulgär-materialistische Sicht auf den Nahost-Konflikt und auf Israel. Die notwendige und prinzipielle Kritik am israelischen Okkupationsregime in der Westbank und im Gaza-Streifen wird verwechselt, und dies wohl mit Absicht, mit abenteuerlichen Ideen, das „zionistische Projekt“, und zwar unter Einschluss der israelischen Linken und Linksliberalen, zu „boykottieren“, um es zu beenden.
Konkret: In England wurde vor einigen Jahren der Linguist Gideon Toury, dessen Vater ein aus dem Nazireich vertriebener fortschrittlicher Historiker war, aus dem Beirat einer wissenschaftlichen Zeitschrift verbannt, und zwar keineswegs aufgrund seiner politischen Haltung, sondern schlicht aufgrund der Tatsache, dass er Israeli ist. Die britische „linke und liberale Öffentlichkeit“ hielt es, soweit ich das verfolgen konnte, im Unterschied zum Nationalen Studentenverband oder auch zur amerikanischen Philosophin Judith Butler, nicht für nötig, mit Toury Solidarität zu üben oder sich von den Herausgebern der Zeitschrift zu distanzieren. [11]
Ist das die Politik der „Solidarität mit Palästina“, wenn sie zu einem unterschiedslosen Boykott israelischer Wissenschaftler aufruft, ganz gleich, wie deren politische Positionen sind? Ist das nicht eine Pauschalverurteilung der Israelis? Wie weit aber ist eine solche Haltung von antisemitischen Ressentiments noch entfernt? Bereitet sie solchen Ressentiments nicht zumindest den Boden? Ist das der Weg hin zu einem Antisemitismus in vorgeblich aufklärerischem Gewand?
Ich gehe nicht zu weit, wenn ich befürchten muss, dass eine „Dosis“ an Spott über Trotzki, den Revolutionär, Theoretiker und – den Juden, recht gut in eine Atmosphäre passt, in der frühere „Salonlinke“ alles, was sie an Klassenanalyse einst gelernt hatten, zugunsten der Pflege alter und neuer Vorurteile aufgegeben haben – mögen diese Vorurteile im Gewand eines falschen „Antitrotzkismus“ oder eines echten, wenngleich dosierten Antisemitismus daherkommen.
Die zweite, mehr allgemeine Ursache ist: In der ganzen Welt wurden rechtsgerichtete Kreise, aber auch reaktionäre, sich jedoch liberal gebende Teile der kapitalistischen „Eliten“ und ihrer intellektuellen Stichwortgeber von einer großen Furcht vor einer Renaissance sozialistischer Ideen erfasst. Um ihr entgegenzuwirken, muss jede sozialistische Alternative zu Stalin mit dem Odium der Gewalt und des Terrors belastet werden. Was liegt näher, als gerade Trotzki, den klügsten und mutigsten Gegner Stalins, dessen Schriften auch heute noch Anlass zum Nachdenken über den Sozialismus geben, als im Prinzip von Stalin kaum unterscheidbar hinzustellen?
WSWS: Vielen Dank für das Gespräch!
[1] Veröffentlicht am 19. November 2011 in der World Socialist Web Site; dokumentiert auf www.trotzki.de.
[2] Leon Trotsky, On the Jewish Question, New York 1970, S. 29
[3] Siehe Joseph Nedava, Trotsky and the Jews, Philadelphia 1972, S. 272
[4] Joshua Rubenstein, Leon Trotsky. A Revolutionary’s Life, New Haven/London 2011
[5] Leo Trotzki, Geschichte der russischen Revolution, Bd. 2, Frankfurt a. M. 1982, S. 723
[6] abgedruckt in: Dekrety sovetskoj vlasti, Bd. 3, Moskau 1964, S. 93
[7] Die Neue Ökonomische Politik (auf Russisch abgekürzt NEP) wurde in der Sowjetunion 1921 nach dem siegreichen Ende des Bürgerkrieges beschlossen. Zur Verbesserung der Versorgung mit Lebensmitteln und der Industrieproduktion nach der Periode der Kriegswirtschaft führte sie in bestimmten Grenzen wieder Märkte und Marktmechanismen ein.
[8] Ju. O. Larin, Evrei i antisemitizm v SSSR, Moskau/Leningrad 1929, S. 239
[9] Isaac Deutscher, Trotzki, Bd. II: Der unbewaffnete Prophet, Stuttgart 1972, S. 254
[10] Die Passage findet sich auf Deutsch bei John Bunzl, Klassenkampf in der Diaspora. Zur Geschichte der jüdischen Arbeiterbewegung, Wien 1975, S. 150.
[11] Zur Haltung der WSWS zum Fall Gideon Toury siehe:
„Against the boycott of Israeli academics - Statement by the World Socialist Web Site - 12 July 2002“,
„A letter on the boycott of Israeli academics and an answer by David North and Bill Vann – 17 July 2002”,
“WSWS replies to letters on boycott of Israeli academics—30 July 2002”
wenn der verfasser zu seiner person schreibt :„ der verfasser begleitet den seltsamen niedergang des sozialen, wirtschaftlichen, politischen und moralischen in der bundesrepublik deutschland dokumentarisch."dann meint er diejenigen , die beim geschichtsunterricht hocken geblieben sind. im gegensatz zur gängigen praxis, ist der verfasser weder nach aussen noch nach innen transparent, das bedeutet, dass auf ihn aussenstehende nicht einwirken können. durch diese bewusst geschaffene isolation der kreativquellen erreicht er , dass die typischen zwischenmenschlichen plagegeister, wie z. b. eifersucht, missgunst, neid, drohung etc. von vorneherein ausgeschlossen werden und somit einer hocheffektiven arbeitsweise nicht mehr im weg stehen. der verfasser ist 1932 geboren worden und hat mut zu denken.das bedeutet gleichzeitig : vermeidung von konjunktiv, tunlichst von fremdwörtern und steigerungswörtern, aber das schreiben von ja-oder -nein. seit der bedingungslosen kapitulation im mai 1945 , haben diejenigen das sagen , die dem verfasser , der damals 13 jahre alt war , die schuldzuweisung geben( TÄTERVOLK ) , dass er sich nicht gegen das 3.reich gewehrt hat.der verfasser hat deutschland , auf dem buckel tragend ,wieder mitaufgebaut und wehrt sich gegen den wiederabbau des wiederaufbaues. der verfasser bedient sich deshalb einer aussage vom montag, 23. februar 2004 - 15:03 in den oberösterreichischen nachrichten:mark weitzman, direktor der arbeitsgruppe gegen hass des simon-wiesenthal-zentrums, meint: " die sorge ist, dass er (gibson) die schlimmstmögliche interpretation der passionsgeschichte gewählt hat, zu der es gehört, die juden des gottesmordes zu beschuldigen und diese anschuldigung auf alle juden zu übertragen, einschliesslich heute lebender."der verfasser analogisiert dazu: " die sorge ist, dass die schuldzuweiser die schlimmstmögliche interpretation des dritten reiches gewählt haben, zu der es gehört, die deutschen des angriffskrieges und der kriegsverbrechen zu beschuldigen und diese anschuldigung auf alle deutschen zu übertragen, einschliesslich heute lebender."der verfasser hat 2 gesellschaften erlebt. zuerst die nationalsozialistische und dann die demokratische. er vergleicht beide gesellschaften. er steht dann auf, wenn es unrühmliche berührungspunkte gibt, weil man ihm vorgeworfen hat nichts gegen hitler unternommen zu haben. dieser vorwurf ist zu unrecht ergangen , weil der verfasser keine vergleichsmöglichkeit hatte. nunmehr hat er die vergleichsmöglichkeit und stellt fest, dass neuerdings teile der deutschen den angriffskriegen anhängen. in den sehmedien werden dokumentationen über bombenterror und frontkrieg deshalb in die nachtstunden verlegt. die demokratie kennt er nun selbst und die weimarer republik kann er aus der literatur studieren. und da mitsamt dem 3.reich 59 jahre vergangen sind, hat der verfasser wachen sinnes zeitzeugen aus der weimarer republik befragt. in der oberpfalz sagten zeitzeugen aus , dass sie ohne das dritte reich ihre höfe verloren hätten. heute spricht man moderat vom höfesterben. in der industrie spricht man von feindlichen übernahmen. der verfasser begleitet den seltsamen niedergang des sozialen, wirtschaftlichen, politischen und moralischen in der bundesrepublik deutschland dokumentarisch.der verfasser wird nicht noch einmal , diesmal in der bundesrepublik deutschland , gegen sich die keule einer schuldzuweisung erheben lassen. und sei sie auch noch so klein.
Churchill: "Wir haben das falsche Schwein geschlachtet"
Nach dem Krieg freilich änderte Churchill seine Meinung bekanntlich.
"Wir haben das falsche Schwein geschlachtet", lautet eines der
bekanntesten Churchill-Zitate in Bezug auf Hitler und Stalin.
Quelle:http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,393053,00.html
Man muss schon wissen, dass Hitler und Churchill sich in den Gräben von Verdun feindlich gegenübergelegen haben.
Vielleicht hat auch das Nazireich Churchill,vor dem Krieg, nicht sehr beachtet.
Für einen ehemals gegelten deutschen Kriegsminister mit fälschlicher Doktorarbeit nicht ohne weiteres verständlich.
Die Rote Armee, unterstützt durch Waffen- und Industriewarenlieferungen aus Großbritannien, den Staaten des Commonwealth und den USA, konnte die Wehrmacht trotz sinnloser Gegenwehr nationalsozialistischer Durchhaltestrategen, wodurch im Frühjahr 1945 auf beiden Seiten noch Hunderttausende von Menschen geopfert wurden,[9] zurückdrängen und die Schlacht um Berlin für sich entscheiden. Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht stieg die Sowjetunion neben den USA in den Rang einer Supermacht auf.
Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Weltkrieg Man muss schon wissen, dass Hitler und Churchill sich in den Gräben von Verdun feindlich gegenübergelegen haben.
Vielleicht hat auch das Nazireich Churchill,vor dem Krieg, nicht sehr beachtet.
Für einen ehemals gegelten deutschen Kriegsminister mit fälschlicher Doktorarbeit nicht ohne weiteres verständlich.
HITLER DER LOKFÜHRER - CHURCHILL ALS HEIZER
Die Rote Armee, unterstützt durch Waffen- und Industriewarenlieferungen aus Großbritannien, den Staaten des Commonwealth und den USA, konnte die Wehrmacht trotz sinnloser Gegenwehr nationalsozialistischer Durchhaltestrategen, wodurch im Frühjahr 1945 auf beiden Seiten noch Hunderttausende von Menschen geopfert wurden,[9] zurückdrängen und die Schlacht um Berlin für sich entscheiden. Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht stieg die Sowjetunion neben den USA in den Rang einer Supermacht auf.
Heute geifert der Westen bei Syrien gegen Putin und begreift nicht, dass das Balance of Powers wiederhergestellt wird. Insonderheit beim Raketenschirm dessen Komandozentrale von Deutschen in Ramstein geführt wird.
Jedes blinde Huhn merkt, dass die Raketen gegen Russland eingesetzt werden können, inbesondere zur Unschädlichmachung russischer Interkontinentalraketen.
Und da ist da noch das Bubenstück des Westens mit der scheinheiligen Flugverbotszone in Lybien in der der Westen bombardierte.
Russen und Chinesen lassen sich nunmehr nicht wieder auf den Leim führen.
Russland hat im Hafen von Syrien Schwimmzeug liegen , das nur wenige Kilometer von Israel entfernt ist und russische U-Boote lauern in der Strasse von Hormuz, wenn die Amerikaner in die Falle tappen.
Wenn der Homo Sapiens gelegentlich herablassend auf die vermeintlich primitiven Kanibalen schaut, dann wird er schon merken, dass er sich selbst auffrisst.
Denn, Churchill war nicht Nostradamus, sein Schlachtfest war nur von kurzer Dauer
nach dem Tode von Adolf Hitler
....... zerfiel das britische Empire
....... zerfiel die Sowjetunion
....... ist Amerika vom Abstieg bedroht , ist zwar immer noch die stärkste Militärmacht der Welt, aber der Dollar als Leitwährung bröckelt unablässig, so das der einstmaligen Supermacht am Schluss nichts anderes übrig bleibt, wie das Ziehen der begonnenen größten Blutspur der Geschichte, weiterzuführen.
....... wird der Euro fallen und mit ihm das bisherige Gebilde Europa
....... wird Europa in blutige Klassenkämpfe verfallen
insgesamt ist die Welt lumpiger geworden und wird noch lumpiger
Hitler war der Lokführer- Churchill der Heizer!
(21.
Februar 1936): "Im weiteren Gespräch mit Bertrand de
Jouvenel kommt dann der Führer auf das angebliche "Rätsel"
zu sprechen, das ihn zum Führer des deutschen Volkes gemacht habe.
Als eine Lösung dieses "Rätsels" bezeichnet er u. a. die
Tatsache, daß er die scheinbar außerordentlich komplizierten
Probleme, mit denen die Berufspolitiker nicht fertig werden konnten,
vereinfacht habe, und nennt in diesem Zusammenhang auch das Problem
des "Klassenkampfes".
Genau so wie er dem deutschen Volke durch einen Appell an die
Vernunft bewiesen habe, daß der Klassenkampf ein Unsinn sei, genau
so richte er jetzt einen gleichen Appell an die Vernunft auf
internationalem Gebiet."
Wie wir aus der französchischen Revolution wissen
Wie wir aus der Oktoberrevolution wissen
entspringen sie allsamt aus Klassenkämpfen
Die Zeit nach Hitler ist nicht ruhiger geworden , seine Idee der Vermeidung des Klassenkampfes ist besiegt worden.
Man richte nur den Blick auf die Fussballfelder und erwarte ruhig den Bürgerkrieg.
In den deutschen Medien ist nicht hinreichend dokumentiert, warum Adolf Hitler die Sowjetunion überfallen hat
VORWORT
In vielen Hirnen Nichtnazideutscher geistert das Gespenst, dass Hitler Frankreich und England überfallen hat, obwohl die Wahrheit ist, dass Frankreich und England am 3. September 1939 Großdeutschland grundlos den Krieg erklärt haben und am 14.September 1939 landeten die ersten englischen Truppen in Nordfrankreich.
Erst im Mai 1940 , 8 Monate später, startete Adolf Hitler den Gegenangriff in Frankreich gegen das englische Expeditionsheer als Antwort auf die grundlose Kriegserklärung und auf die Truppenzusammenziehung, nachdem die Engländer exterritorial sich bereits mit über 300.000 Mann als Expeditionsheer auf französischem Boden zum Angriff auf Großdeutschland formierten.
England hat vom 3.September 1939 bis zum 14.September 1939 11 Tage zur Mobilmachung gebraucht , Hitler aber 8 Monate.
Bei Hitlers Temperament eine erstaunliche Zurückhaltung.
Man kann sagen Beistandspakt und Kriegserklärung waren auf Kante genäht.
Was dann allerdings passierte kannte damals jedes deutsche Nazikind. Die Panzer Guderians trieben in einem furiosen Angriff das englische Invasionsherr in den Kessel mit Mann und Ross und Wagen.
Später klagten dann deutsche Panzerfahrer, dass sie für Tage von Hitler zum Kartenspielen verurteilt waren.
Nun, deutsche Schafsköpfe behaupten heute, das Gegenteil , nämlich ihren angeblichen Überfall.
Das hat allerdings etwas mit der geringen deutschen geschichtlichen Volksbildung zu tun.
Ein Volk das seine Geschichte nicht kennt, wird sie wiederholt aufgedrückt bekommen.
Deutsche haben erst kürzlich einen Angriffskrieg in Afghanistan begonnen und sind im Stellungskrieg gelandet, den sie schon jetzt verloren haben. Unsägliches menschliches Leid, schon jetzt über die Afghanen gebracht, wird in Zukunft gemehrt.
Aber: die Deutschen tragen die Menschenrechte auf ihrer Prozession voran und deutsche Besatzer bedeuten auch nicht Freiheit.
Und wie war das denn 1914, wo in Sarajewo Deutschland in den Krieg gezogen wurde?
Und wie wird das sein , wenn der vorausgeahnte europäische Bürgerkrieg , wegen der Dollardruckerei der FED und des Euro stattfindet?
Der Weltkriegs-I Gefreite Adolf Hitler , als Meldegänger von Graben zu Graben einst Kampfgasblind geworden, wusste um den Stellungskrieg, deshalb hat er den Angriffskrieg gewählt.
Die heutigen Angriffskrieger landen in Irak und in Afghanistan trotzdem im Stellungskrieg, weil ihre teuflischen Angriffswaffen den Hass der Besetzten hervorrufen.
Und so sind die Besatzer nicht in der Lage die Angegriffenen jemals zu befrieden und bleiben in die Stellungen eingemauert.
Hass ist eben tödlich.
Aus dem Stellungskrieg ist 1918 die " Dolchstosslegende " entstanden.
Hitler und Churchill waren Stellungskrieger.
Eindeutig werden die Deutschen nach dem Abzug aus Afghanistan keine erneute " Dolchstosslegende " mehr auf die Beine kriegen, das Maul bleibt sauber.
So Herr Kornblum wegen einer Syrienintervention:
Die Diskussion in den USA ist vor allem deshalb so schwierig, weil wir am Ende einer langen und schmerzhaften Phase stehen, die unser Militär über die Maßen strapaziert hat. Das Wahlvolk möchte nichts anderes als Frieden und den Verzicht auf Auslandseinsätze.
Quelle 31.5.2012: http://www.tagesschau.de/ausland/syrien1566.html
Wenn aber Hitler am 1. September 1939 in Polen einmarschiert ist und Frankreich und England wegen der Polen am 3. September 1939 Deutschland den Krieg erklärt haben und der Beistandspakt Frankreich mit Polen geheim war, so ist das kein Grund, den Franzosen und Engländer für sich in Anspruch nehmen können.
Auch heute noch sind Beistandspakte ein beliebtes Mittel unliebsame politische Kräfte in den Krieg hineinzuziehen.
Der weltberühmte englische Militärschriftsteller Liddel Hart schrieb in seinen Lebenserinnerungen:
"Die Garantie an Polen war der sicherste Weg, frühzeitig eine Explosion und einen Weltkrieg herbeizuführen. Sie verband ein Höchstmaß von Versuchung mit offenbarer Provokation. Sie veranlaßte Hitler, die Sinnlosigkeit einer solchen Garantie an einem außerhalb der Reichweite des Westens liegenden Land zu beweisen, während sie die eigensinnigen Polen noch weniger geneigt machte, irgendeine Konzession an ihn in Erwägung zu ziehen; gleichzeitig nahm sie Hitler die Möglichkeit, sich zurückzuziehen, ohne sein Gesicht zu verlieren."
(Nach: "Deutsche Hochschullehrer-Zeitung" II/1966, S. 31).
Quelle: http://politikforen.net/archive/index.php/t-8736.html
Ein naher Freund des Verfassers , damals 16 Jahre alt, schilderte, wie die Schlechtbehandlung der Deutschen Ostpreußen durch die Polen, ihn bei der nächst besten Gelegenheit sich freiwillig zur Waffen-SS sich melden ließ. Seine Eltern betrieben eine kleine Landwirtschaft und reparierten landwirtschaftliche Bulldog.
Ein gehöriger Antrieb für einen jungen Menschen, das elterliche Anwesen zu verlassen , um der deutschen Sache zu dienen.
Erinnerlich schloss Frankreich am 19.5.1939 mit Polen einen geheimen Beistandspakt ab, wohl weil Hitler am 1.9.1939 in Polen dann einmarschierte.
Am 26.5.1939 boten die Westmächte Frankreich und Großbritannien der Sowjetunion erstmals einen Pakt gegen Hitler an.
Der Beistandsbank und das Paktangebot sind Beweise, dass die Westmächte das Dritte Reich vernichten wollten.
Warum, um alles in der Welt , soll Hitler von den Vernichtungsplänen nichts gemerkt haben?
Dieses Dritte Reich hat seine Wurzeln im Jahr 1929 geschlagen und das Jahr 1929 spiegelt sich seit dem Jahr 2008 in genau demselben Maße wider, als es mit Geldkatastrophen und Geldersatzkatastrophen zu tun hat.
Die Jahre 1929 und 2008 haben ihre unerbittlichen Gesetzmäßigkeiten, die nicht nur das Geld sind, sondern auch die Kriege, daher auch das Gerede von Menschenrechten und Freiheit.
Klar, dass da das Dritte Reich nicht heineinpasst.
Die Kapitalisten heutzutage sind Wiederholungstäter.
Es gibt daher Kriege und Mord.
Berichte
Noch im Jahre 2008 prognostizierte die
CIA die Unregierbarkeit vieler deutscher Stadtviertel in einer Studie
für das Jahr 2020. Da ahnte selbst der amerikanische Geheimdienst
noch nicht, wie schnell die Entwicklung im Herzen Europas die Studie
überholen sollte. Wo also sollte man nach Einschätzung deutscher
Sicherheitsbehörden schon jetzt in Deutschland keinen Cent mehr
investieren? Wo sollte man möglichst schnell wegziehen? Wo wird die
Polizei die innere Sicherheit nicht mehr dauerhaft gewährleisten
können?
Lesen Sie, wie Polizeiführer derzeit
insgeheim auf die Bekämpfung von schweren Unruhen und auf die
Zusammenarbeit mit der Bundeswehr in deutschen Städten vorbereitet
werden. Von Internierungslagern bis zu Zwangsdurchsagen im Radio wird
derzeit alles vorbereitet. Einige der Polizeiführer sprechen ganz
offen über den erwarteten »Bürgerkrieg«, den sie mit allen
Mitteln abwehren müssen.
Den islamophoben Blogger Fjordman nannte der Attentäter Anders Breivik in seinem Textkonvolut seinen "Lieblingsschriftsteller". In zahlreichen Einträgen auf diversen Websites zeichnete Fjordman er ein düsteres, hoffnungsloses Bild von Europa an der Schwelle zu einem blutigen Bürgerkrieg.
quelle:http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,778808,00.html
Dieses Vorgehen erinnert an die katastrophale Politik der Regierung Brüning in der Endphase der Weimarer Republik. Der Zentrumspolitiker Heinrich Brüning hatte 1930 inmitten der Weltwirtschaftskrise das Amt des Reichskanzlers übernommen und die Folgen der Krise auf die Arbeiterklasse abgeladen, indem er sich mit einem Bein auf die Autorität des Reichspräsidenten und mit dem anderen auf die Sozialdemokratie stützte. Er regierte mittels Notverordnungen und ließ sich im Reichstag von der SPD den Rücken freihalten, ganz ähnlich, wie dies heute die Technokraten-Regierungen in Griechenland und Italien tun.
Doch nun in medias res- warum Hitler die Bolschwisten am 22.juni 1941 überfallen haben kann
der Verfasser nimmt dazu einen Artikel in der World Socialist Web Site vom 16. Mai 2012 zur Hilfe:
Verteidigung Leo Trotzkis
„Natürlich war Trotzki eine Alternative zu Stalin“
Ein Gespräch mit Professor Mario Kessler über die Trotzki-Biographie von Robert Service
Von Wolfgang Weber, 16. Mai 2012
Im Zentrum des Gesprächs mit dem Historiker Mario
Kessler, der sich seit den Anfängen seiner Laufbahn mit der Thematik
„Antisemitismus und Arbeiterbewegung“ auseinandersetzt, steht der
Vorwurf, Robert Service bediene mit seinem Buch gezielt antisemitische
Vorurteile einschlägiger Leserkreise.
- Brief an den Suhrkamp Verlag
- „Robert Service hat keine Streitschrift, sondern eine Schmähschrift verfasst!“
- Leo Trotzki und die Verteidigung der historischen Wahrheit
- Im Dienste der Geschichtsfälschung
darin steht unter anderem geschrieben:
WSWS: Robert Service hat bei der Vorstellung seines Buches 2009 in London laut Presseberichten offen bekannt, dass es ihm bei seiner Biographie darum gegangen sei, „Trotzki restlos zu erledigen“ und damit das zu erreichen, was der Mörder Trotzkis 1940 nicht geschafft habe, nämlich Trotzki als Persönlichkeit der Weltgeschichte und Mensch samt seiner politischen und moralischen Autorität zu vernichten. Dieses politische Ziel des Buches und nicht neue Forschungsergebnisse oder andere wissenschaftliche Qualitäten sind ja auch der einzige Grund, weshalb der Rezensent Prof. Ulrich Schmid die Veröffentlichung bei Suhrkamp nachdrücklich unterstützt. Dr. Lorenz Jäger in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sieht es ähnlich und verteidigt sogar die These des Oxforder Professors, laut der Stalin ein „besonnenerer Staatsmann“ als Trotzki gewesen sei. „Wäre Trotzki an der Stelle Stalins der überragende Führer der Sowjetunion geworden“, zitiert er zustimmend Robert Service, „dann hätten sich die Risiken eines Blutbades in Europa drastisch erhöht.“
und daraus das für den hiesigen Sachverhalt Wichtige:
„Wäre Trotzki an der Stelle Stalins der überragende Führer der Sowjetunion geworden“, zitiert er zustimmend Robert Service, „dann hätten sich die Risiken eines Blutbades in Europa drastisch erhöht.“
Am 22. Juni 1941 begann der Angriff des Deutschen Reiches auf die Sowjetunion.
Adolf Hitler hat bis zum Angriff Stillschweigen bewahrt.
Es ist vorhin von der Erhöhung der Risiken eines Blutbades in Europa geschrieben.
Wenn Risiken erhöht werden können, müssen Sie erst einmal vorhanden sein.
So kann man denn weiter schwadronieren, dass auch unter Stalin das Risiko eines Blutbades in Europa nicht ausgeschlossen war.
Robert W. Service – Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Robert_W._Service
Robert William Service
(* 16. Januar 1874 in Preston, England; † 11. September 1958 in
Lancieux, Frankreich) war ein kanadischer Dichter und Novellist.
Hitler hat die Zeit über, vor dem Angriff die Sowjetunion genau beobachtet.
Wenn schon bei den Nichtnazideutschen , im Nachhinein die Debatte geführt wird, ob Trotzki oder Stalin überhaupt ein Blutbad in Europa angerichtet hätten, dann kann man beruhigt glauben, dass Hitler längst damit gerechnet hatte.
Auch der Kleinkrieg derzeit um Günter Grass und darüber, wann denn die Israelis und die Amerikaner einen Erstschlag auf Iran verüben verbreitet die Angst, dass der Iran Atomwaffen bekäme.
der Artikel im Wortlaut:
„Natürlich war Trotzki eine Alternative zu Stalin“
Ein Gespräch mit Professor Mario Kessler über die Trotzki-Biographie von Robert Service
Von Wolfgang Weber
16. Mai 2012
Seit
die Trotzki-Biografie des britischen Professors Robert Service vor drei
Jahren auf Englisch bei Harvard University Press erschien, ist sie von
Historikern einer vernichtenden Kritik unterzogen worden. David North
veröffentlichte das Buch „Verteidigung Leo Trotzkis“, in dem er zahllose
faktische Fehler, Irrtümer, Verdrehungen und die direkte Fälschung von
Quellen nachwies. Vierzehn Historiker, Sozial- und
Politikwissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
teilten diese Kritik und erhoben in einem zunächst privaten Brief [1] an die Leitung des Suhrkamp Verlages schwere Bedenken gegen das Vorhaben, das Buch dort auf Deutsch herauszubringen.Ungeachtet dieser Bedenken und Kritik hält der Suhrkamp Verlag an seinem Vorhaben fest. Auf den Internetseiten des Verlages wird das Buch für den 2. Juli 2012 angekündigt. Für die World Socialist Web Site sprach Wolfgang Weber mit Professor Mario Kessler über diese Entscheidung.
Professor Mario Kessler, ein Mitunterzeichner des Briefs an den Suhrkamp Verlag, hat sich seit den Anfängen seiner Laufbahn als Historiker mit der Thematik „Antisemitismus und Arbeiterbewegung“ auseinandergesetzt. Er studierte in Jena und Leipzig, wurde 1982 promoviert und habilitierte sich 1990 noch an der Akademie der Wissenschaften der DDR. Seit 1996 arbeitet er am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam, wo er auch an der Universität lehrt. Er war Gastprofessor an der Yeshiva University in New York, der University of Massachusetts (Amherst), der Columbus State University in Georgia und der Hebräischen Universität in Jerusalem. Forschungsaufenthalte führten ihn u. a. an die Johns Hopkins University (Baltimore), das King’s College (London) und zuletzt an die Harvard University.
Mario Kessler publizierte über zwei Dutzend Bücher zur Geschichte des Antisemitismus, der europäischen Arbeiterbewegung, zur Historiographie-Geschichte und zur Exilforschung in deutscher und englischer Sprache. Derzeit schließt er auf Deutsch eine Biographie der kommunistischen Politikerin und späteren zeitweiligen Antikommunistin Ruth Fischer ab, auf Englisch ist er an der Herausgabe eines Buches über die „Abwicklung“ der DDR-Geschichtswissenschaft nach 1990 beteiligt.
WSWS: Es sind nun mehr als neun Monate vergangen, seitdem Sie zusammen mit anderen Wissenschaftlern in einem zunächst privaten Brief an die Leiterin des Suhrkamp Verlages, Frau Ulla Unseld-Berkéwicz, sich nachdrücklich gegen eine Veröffentlichung der bereits 2009 auf Englisch erschienenen Trotzki-Biographie von Robert Service gewandt haben. Bisher gab es keine Antwort des Verlages auf diesen Brief. Stattdessen berichtete Ulrich M. Schmid am 21. Februar 2012 in einem Feuilleton-Artikel der Neuen Zürcher Zeitung zu der internationalen Auseinandersetzung über das Buch von Robert Service unter Berufung auf Informationen des Suhrkamp Verlags, dass dieser ungeachtet aller Bedenken von Historikern an seinem Vorhaben festhalten und eine korrigierte Version „ohne tiefgreifende Eingriffe in die Textgestalt“ herausgeben wird.
Ulrich M. Schmid, Professor für Russische Geschichte und Kultur an der Universität St. Gallen, begrüßte diese Entscheidung ausdrücklich und erklärte die zahllosen faktischen Fehler, Irrtümer und Verdrehungen in dem Buch von Service für „monita“, d. h. Fehler, die nur Erbsenzählern aufstoßen, aber beim Übersetzen leicht zu korrigieren seien. Auf den Vorwurf der Quellenfälschung ging er gar nicht erst ein.
Mario Kessler: Ich habe schon gestaunt, dass der Suhrkamp-Verlag, dessen Leiterin Ulla Unseld-Berkéwicz ich kennen gelernt habe und schätze, ein Buch publizieren möchte, das ich, nachdem ich es 2010 gelesen hatte, nicht gerade als Höhepunkt historischen Schaffens ansah. Von Robert Service war ich bis dahin durchaus Besseres gewohnt. Auch dass Ulrich Schmid, ansonsten ein Mann des Qualitätsstandards, sich so vehement für das Buch einsetzt, muss verwundern. Über die vielen Sach- und Flüchtigkeitsfehler des Buches ist genug gesagt worden; sie fielen mir natürlich auch auf. Aber wer Bücher in den USA publiziert (und bei England dürfte es ähnlich sein), weiß, dass sich auch Großverlage wie Harvard University Press kein ordentliches Lektorat mehr leisten. Das hat zunächst kaum etwas mit Trotzki, wohl aber mit der Logik des kapitalistischen Büchermarktes viel zu tun.
WSWS: Die Veröffentlichung des Buchs von Robert Service hat natürlich auch Harvard University Press diskreditiert. Dennoch: Eine so unglaublich hohe Zahl von Fehlern findet sich in anderen Büchern von Harvard University Press nicht und weist doch wohl sehr stark auf mangelnde Kompetenz des Autors selbst hin.
Mario Kessler: Dazu möchte ich nur so viel sagen: Robert Service gibt im Literaturverzeichnis zahlreiche Titel an, ohne der Leserschaft klarzumachen, dass er sie für sein Buch gar nicht herangezogen hat. Hätte er sie tatsächlich herangezogen, wäre ihm eine Menge an Fehlern und Unterlassungssünden nicht passiert – sollte man meinen.
WSWS: Robert Service hat bei der Vorstellung seines Buches 2009 in London laut Presseberichten offen bekannt, dass es ihm bei seiner Biographie darum gegangen sei, „Trotzki restlos zu erledigen“ und damit das zu erreichen, was der Mörder Trotzkis 1940 nicht geschafft habe, nämlich Trotzki als Persönlichkeit der Weltgeschichte und Mensch samt seiner politischen und moralischen Autorität zu vernichten. Dieses politische Ziel des Buches und nicht neue Forschungsergebnisse oder andere wissenschaftliche Qualitäten sind ja auch der einzige Grund, weshalb der Rezensent Prof. Ulrich Schmid die Veröffentlichung bei Suhrkamp nachdrücklich unterstützt. Dr. Lorenz Jäger in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sieht es ähnlich und verteidigt sogar die These des Oxforder Professors, laut der Stalin ein „besonnenerer Staatsmann“ als Trotzki gewesen sei. „Wäre Trotzki an der Stelle Stalins der überragende Führer der Sowjetunion geworden“, zitiert er zustimmend Robert Service, „dann hätten sich die Risiken eines Blutbades in Europa drastisch erhöht.“
Mario Kessler: Das Muster, Trotzki neben Stalin zu stellen und glauben zu machen, er sei lediglich ein verhinderter Massenmörder gewesen, ist ja so neu nicht. Diese Lesart findet sich auch in der Literatur emigrierter Menschewiki der Zwischenkriegszeit. Ihre Verfasser konnten sich nicht über die Tatsache erheben, dass sie selbst einstmals Trotzki im Bürgerkrieg unterlegen waren und nun im Exil seine Deutung der Revolutionsgeschichte ertragen mussten. Aber diesen Autoren gegenüber kann der nachgeborene Historiker ruhig einmal nachsichtige Großzügigkeit walten lassen. Für heutige Wissenschaftler kann dies jedoch nicht gelten. Hier muss eine andere Messlatte der Kritik angelegt werden. Für Service war Trotzki schlicht und einfach keine Alternative zu Stalin, und das widerspricht den historischen Fakten und den in einem Dreivierteljahrhundert akkumulierten Erkenntnissen der Forschung.
Natürlich war Trotzki eine Alternative zu Stalin, wenngleich er – erlauben Sie mir die Ironie – kein so „lupenreiner Demokrat“ war wie Wladimir Putin im Urteil des früheren deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder. Natürlich griff Trotzki, als es um Sein oder Nichtsein der jungen Sowjetrepublik ging, zu Gewalt, was Service und Schmid beklagen. Wie aber anders hätten sich die Bolschewiki behaupten können? Die Alternative zu ihnen war, was man nie vergessen darf, nicht der bürgerliche Rechtsstaat, sondern die weiße Konterrevolution, waren die Schwarzhunderter im Riesenformat, die nicht nur den Marxismus, sondern gerade auch die Juden ausrotten wollten. Das bewiesen sie im Bürgerkrieg in den blutigsten Pogromen der Vor-Auschwitz-Zeit.
Ohne Trotzki zur Heldengestalt zu stilisieren, meine ich, dass es einen entscheidenden Unterschied zu Stalin und den Seinen gab: Für die Stalinisten war das Konstrukt einer allumfassenden Verschwörung das konstitutive Merkmal ihrer Politik, während keiner ihrer kommunistischen Gegner den Hauptfeind in den eigenen Reihen sah. Damit ist noch nichts über das Verhältnis von Kommunisten zur Demokratie gesagt, obwohl Trotzki hier einen Lernprozess durchlief, dessen Analyse ich bei Service gleichfalls vermisse.
Wer sonst, auch unter bürgerlichen Gegnern Hitlers, hatte dessen Aufstieg mit so scharfsichtigen Analysen und Warnungen begleitet? Wer sonst unter Kommunisten (außer der KPD-Opposition und dem Leninbund, die hier auch zu nennen sind) beschwor deshalb, die demokratischen Einrichtungen und Rechte der Weimarer Republik trotz aller Kritik am Klassenstaat entschieden zu verteidigen? Wer sonst, außer Trotzki, sah schon 1938 voraus, dass Hitlers Programm im Holocaust münden würde? In einem Brief vom 22. November 1938 an amerikanische Genossen schrieb er: „Es ist ohne Schwierigkeiten möglich, sich vorzustellen, was die Juden beim bloßen Ausbruch des künftigen Weltkrieges erwartet. Aber sogar ohne Krieg wird gewiss die nächste Entwicklung der Weltreaktion die physische Ausrottung der Juden bedeuten.“ [2] Kann man das ohne Bewegung lesen? Hätte das Zitat nicht in Services Buch hinein gehört?
Auch sonst unterschlägt oder verzerrt Service in einem sehr kurzen Kapitel über „Trotzki und die Juden“ unglaublich viele Dinge, die in einer wahrheitsgemäßen Darstellung zum Thema unerlässlich sind, so Trotzkis Analyse des russischen und rumänischen Antisemitismus am Beispiel des Beilis-Prozesses bzw. der Judenverfolgungen im Kontext der Balkankriege. Trotzkis meisterhafte Schilderung der Schwarzhunderter („Die Zarenmeute am Werk“) in der russischen Revolution von 1905 fehlt ebenso wie die eingehende Wiedergabe seiner Beobachtungen zum Antisemitismus der Nazipartei in den letzten Jahren der Weimarer Republik – und vieles mehr wäre zu nennen. Stattdessen wird Karl Kautsky bei Robert Service zum Juden erklärt, was er nicht war.
Gewiss: Dem jungen Trotzki unterlief in Bezug auf den Zionismus wie den Jüdischen Arbeiterbund ein Fehlurteil, das Service wiedergibt, ohne aber den historischen Kontext genügend zu erläutern. Worum ging es: Am 1. Januar 1904 schrieb Trotzki in der Iskra, Theodor Herzl habe den Juden Uganda als zeitweilige Heimstatt empfohlen. Doch könne er Uganda den Juden zwar versprechen, es ihnen aber nicht geben. Dieser Streit, ob Palästina oder Uganda zur jüdischen Heimstatt werden solle, werde die zionistische Bewegung spalten und ruinieren. Die jüdischen Nationalisten würden sich danach wohl oder übel beim Jüdischen Arbeiterbund einfinden.
Damit irrte Trotzki: Der Bund blieb ein scharfer Kritiker des Zionismus, auch des linken Arbeiterzionismus. Bereits 1905 warnten Mitglieder des Jüdischen Arbeiterbundes, wohl als erste, vor einem drohenden Konflikt zwischen Juden und Arabern in Palästina, der den Nahen Osten auf Jahrzehnte hinaus in eine Kriegszone verwandeln könne – eine hellsichtige Warnung.
Der Arbeiterzionist Marc Jarblum und der frühere Sozialrevolutionär Moshe Novomeisky, inzwischen ein Zionist, berichteten, Trotzki habe den 6. Zionistenkongress in Basel 1903 als journalistischer Beobachter besucht.[3] Das war der letzte Kongress, an dem Theodor Herzl teilnahm. Es ging dort unter anderem um die Frage Palästina oder Ostafrika. Herzl betonte, die „Uganda-Lösung“ sei nur ein Provisorium, der jüdische Staat in Palästina bleibe das Ziel. Dennoch verließen fast alle russischen Zionisten den Kongress.
Die durch den Auszug der russischen Zionisten für Herzl mögliche Mehrheit der verbleibenden Kongressteilnehmer stimmte für die Entsendung eines Komitees nach Ostafrika, um dort jüdische Ansiedlungsmöglichkeiten zu prüfen. Bekanntlich wurde daraus nichts. Trotzkis Annahme, der Zionismus werde sich alsbald überleben, erwies sich zwar als falsch, schien aber damals nicht ganz aus der Luft gegriffen. Es ist schade, doch wohl bezeichnend, dass man diese keineswegs unwichtigen Dinge in Services Trotzki-Biographie nicht nachlesen kann. Es gibt ja zum Thema „Trotzki und die Juden“ eine Reihe von Untersuchungen, deren Verfasser aus politisch sehr unterschiedlichen Lagern kommen: Yechiel Harari, Baruch Knei-Paz, Joseph Nedava, Edmund Silberner und Enzo Traverso. Robert Service hat die Arbeiten von Nedava und Knei-Paz zwar in seiner Bibliographie genannt, ihre Ergebnisse aber nicht verwertet.
Erst in seinen letzten Lebensjahren milderte Trotzki seine Gegnerschaft zum Zionismus deutlich ab, wenngleich er ihn, wie jeden Nationalismus, weiterhin kritisch beurteilte. Auch Ende der 1930er Jahre sah er das damals vom Bürgerkrieg erschütterte Palästina als eine „tödliche Falle“ für die Juden, da der britische Kolonialismus Juden und Araber als Schachfiguren behandeln wolle und sie jederzeit aufeinander hetzen könne. Eine solche Sicht zeugt nicht gerade von einer Ignoranz des brennenden Problems.
Service nennt, wenn auch nur sehr kurz, diese Tatsache, macht sich aber sofort anschließend daran über Trotzki lustig, der befürchtet hatte, in den USA könne es zu einem Anwachsen der antisemitischen Welle kommen, die die Gleichberechtigung der Juden wie in Nazideutschland beseitigen werde. Anstatt zu spotten, hätte Service auf den Ku-Klux-Klan, eine wahre Massenorganisation des amerikanischen Faschismus, und auf die einwanderer- und judenfeindlichen Bünde eingehen können, die in den USA jener Zeit wie Pilze aus dem Boden schossen. Auch wenn Trotzkis Besorgnis von der Geschichte hier nicht bestätigt wurde: War es abwegig, solche Gefahren in Rechnung zu stellen, auch angesichts der Tatsache, dass die aus Deutschland vertriebenen Juden nirgendwo willkommen geheißen wurden, auch nicht in den USA, wie David Wyman in einer Reihe von Arbeiten gezeigt hat?
Im Hinblick auf eine kritische, doch faire Gesamtbeurteilung Leo Trotzkis noch ein Buchtipp von mir: Kürzlich ist eine konzise, gut geschriebene Biographie Trotzkis von Joshua Rubenstein in Englisch erschienen, die sich auch mit Service in der gebotenen Sachlichkeit auseinandersetzt und einige seiner Behauptungen und Mutmaßungen wieder vom Kopf auf die Füße stellt. Diese Biographie spart keineswegs mit Kritik an Trotzki, ist manchmal auch hart im Urteil, aber niemals unfair oder gar hämisch.[4] Sie verdiente viel mehr Aufmerksamkeit als Services Buch und eine Übersetzung ins Deutsche.
WSWS: Mit zahlreichen Formulierungen und Passagen, sogar dem Abdruck einer Trotzki-Karikatur aus einer Hetzschrift des Nazi-Ideologen und NSDAP-Mitbegründers Dietrich Eckart ohne Quellenangabe und distanzierendem Kommentar, bediene Robert Service antisemitische Vorurteile einschlägiger Kreise, auch wenn er selbst kein Antisemit sei – so lautet einer der zentralen Vorwürfe von David North. Dieser Vorwurf wird auch von dem Historiker-Brief an den Suhrkamp Verlag unterstützt, der eine ganze Reihe entsprechender Textstellen des Buches auflistet und dann auf deren „befremdlichen Klang“ hinweist.
Ulrich M. Schmid in der NZZ wie auch ein weiterer Verteidiger von Robert Service, Lorenz Jäger in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom 06.03.2012, streiten die Berechtigung dieses Vorwurfs energisch ab und erklären, es sei völlig legitim für einen Historiker, „Stimmungen im Volk“ der betreffenden Zeit wiederzugeben, auch wenn es sich um antisemitische Stimmungen oder Vorurteile handelte.
Mario Kessler: Der Brief der vierzehn Historiker, den ich unterschrieben habe, hat ja einige durchaus charakteristische Zitate zu diesem Thema gebracht. Mir fiel weniger ein unverblümter Antisemitismus ins Auge – auch ich halte Robert Service nicht für einen Antisemiten – als vielmehr ein blühendes Halbwissen statt wirklicher Kenntnisse zum Thema. Wie kann er ernsthaft behaupten: „Wie im übrigen Europa, konnten Juden [im zaristischen Russland; M.K.] in den freien Berufen und Künsten ihren Weg gehen [‚could establish themselves’ im englischen Original]. Eine beträchtliche Anzahl der führenden Ärzte und Rechtsanwälte des Russischen Reiches entstammte dem Ansiedlungsrayon.“
Wenn es nur so gewesen wäre! In Wahrheit wurden den Juden die Karrierewege systematisch versperrt, zumeist konnten sie nur im Ausland studieren, und vor der Niederlassung als Arzt oder Anwalt standen hohe bürokratische Hürden. Erst die Februarrevolution beseitigte diese formellen Diskriminierungen, ohne aber die antisemitische Agitation verhindern zu können – nachzulesen übrigens auch in Trotzkis „Geschichte der russischen Revolution“.[5]
Was aber mir, und offenbar nicht nur mir, auffiel, ist das bisweilen geradezu genüssliche Zitieren antisemitischer Angriffe auf Trotzki …
WSWS: … wobei es sich streng genommen nicht um Zitate handelt, denn Service vermeidet es meist, konkret die Autoren der angeführten antisemischen Angriffe anzuführen oder genaue Umstände oder Quellen dazu anzugeben. Dort, wo er ausnahmsweise einmal die Träger antisemitischer Vorurteile gegen Trotzki und andere bolschewistische Führer benennt, nämlich die deutsche Delegation bei den Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk, erweisen sich seine Angaben bei genauerer Nachprüfung als haltlos: Weder in den Verhandlungsprotokollen noch in den Memoiren oder Briefen des Generals Max Hofmann oder des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt bzw. Reichsaußenministers Richard von Kühlmann finden sich irgendwelche Hinweise dafür, dass die Delegierten, wie Robert Service behauptet, die Bolschewiki als Abschaum betrachteten, weil sie so viele Juden in ihrer Führung aufwiesen.
Mario Kessler: Dem stimme ich zu. Besonders Kühlmanns Memoiren sind eine auch heute noch lesenswerte, wichtige Quelle. – Auf jeden Fall hätte Robert Service gut daran getan, bei all den von ihm angeführten antisemitischen Stimmungen und Angriffen Ross und Reiter zu nennen und in den historischen Zusammenhang zu stellen, in den sie gehören.
Konkret: Im russischen Bürgerkrieg 1918-21 gingen Antibolschewismus und Antisemitismus eine derart grausame wie auch leider wirkungsmächtige Allianz ein, dass auch ursprüngliche Gegner der Oktoberrevolution unter den Juden des Russischen Reiches sich schließlich den Bolschewiki anschlossen, da diese sie vor den „weißen“ Pogromisten schützten. Dies, und nicht die von Service betonten Karriere-Motive brachte viele Juden dazu, sich in der bolschewistischen Partei zu engagieren.
Zum Verständnis des Problems hätte Service durchaus das Dekret der Volkskommissare zur Bekämpfung des Antisemitismus vom 27. Juli 1918 [6] und dessen in der Tat rigorose Umsetzung erwähnen können, ja müssen. Das wäre besser gewesen, als über die „lauten Stimmen und scharfen Federn“ der jüdischen Bolschewiki nachzusinnen. Die Leserschaft hat schließlich ein Recht darauf, etwas über den komplizierten historischen Kontext zu erfahren.
WSWS: Auch nach dem Bürgerkrieg gab es in der Sowjetunion bei bestimmten Schichten noch antisemitische Stimmungen und Vorurteile …
Mario Kessler: … auch hierzu muss Genaueres gesagt werden, als es bei Service nachzulesen ist, zumal Trotzki in seinem, zu seinen Lebzeiten leider unpubliziert gebliebenen Aufsatz „Thermidor und Antisemitismus“ darauf einging.
Die aus der Zarenzeit herrührenden antijüdischen Vorurteile, wie konnte es anders sein, hatten Revolution und Bürgerkrieg zum großen Teil überdauert. Viele Gegner der Revolution versuchten diese als das Werk der Juden, verkörpert durch Trotzki, darzustellen. Da sich unter dem in der Neuen Ökonomischen Politik[7] entstandenen Kleinhändlertum zahlreiche Juden befanden, flossen Konkurrenzneid und Antisemitismus gegen sie oft zusammen. Auch innerhalb der Partei gab es Vorurteile gegen jüdische Funktionäre, von denen die allermeisten erst nach 1917 Bolschewiki geworden waren. Zuvor hatten sie meistens den sozialistischen Gruppierungen angehört, die mit der Partei Lenins verfeindet waren.
Die bolschewistische Partei hatte in den zwanziger Jahren die antisemitischen Erscheinungen zunächst mit einer Vielzahl von Aktivitäten bekämpft. Bemerkenswerterweise waren es oft nichtjüdische Kommunisten, die sich dabei hervortaten: Kalinin, Bucharin, Preobrashenski, Lunatscharski, Rjutin. Natürlich waren auch jüdische Bolschewiki an der Bekämpfung des Antisemitismus beteiligt. Sie publizierten eine Reihe von aufklärenden wie analytischen Schriften, unter denen Juri Larins Buch „Die Juden und der Antisemitismus in der UdSSR“ (1929) hervorragt.
Larin schrieb darin über das Anwachsen des Antisemitismus „unter dem rückständigen, mit der Bauernschaft verbundenen Teil der Arbeiter und unter den Frauen“, und fuhr fort: „Man hört oft Arbeiter antisemitische Bemerkungen machen, die die konterrevolutionäre Bedeutung des Antisemitismus nicht erkennen. Viele Tatsachen verweisen auf die Anwesenheit von Komsomolzen und Parteimitgliedern unter den Antisemiten.“ [8] Auch Trotzki listete in seinen „Fragen des Alltagslebens“ eine Reihe antisemitischer Äußerungen und Verhaltensweisen unter Arbeitern auf.
Der Antisemitismus unter Arbeitern wurde von antisemitischen Einstellungen unter einem Teil der russischen Intellektuellen begleitet. Dieser speiste sich auch aus einem (grundlosen!) Minderwertigkeitsgefühl gegenüber den oft international orientierten und entsprechend gebildeten Juden. Politische Aktivisten, die vor der Revolution dem Jüdischen Arbeiterbund oder der Poalei Zion angehört hatten, gelangten im Zuge des Radikalisierungs- und dann Auflösungsprozesses dieser beiden wichtigsten jüdisch-sozialistischen Parteien in den Parteiapparat der Bolschewiki. Damit entstand der Typ des jüdischen „Neophyten“, der seine antibolschewistische Vergangenheit durch ein Übermaß an Linientreue zu kaschieren suchte. Natürlich traf dies nicht auf alle jüdischen Parteimitglieder zu, auch nicht auf all jene, deren Eintrittsdatum nach der Oktoberrevolution und dem Bürgerkrieg lag. Dennoch bestimmten „neubekehrte“ jüdische Bolschewiki durch ihre lautstarken Aktionen in bedenklichem Maße das Bild, das sich der nichtjüdische Sowjetbürger vom jüdischen Parteifunktionär machte.
Hierzu gehören manche administrative Maßnahmen der Jüdischen Sektion der KP, der Jewsekzija. Ihre Funktionäre sabotierten mit teilweise rabiaten Mitteln die Ausübung des religiösen Kultus, den ihre jüdischen Mitbürger oftmals pflegten. Sie prangerten auch das Hebräische als angeblich zionistisches Idiom an und propagierten die offizielle Ideologie in oft recht plumper Manier. Wohl ungewollt schwächten sie mit ihrem Kampf gegen die „jüdisch-religiösen Überbleibsel“ auch die Existenzgrundlagen ihres Volkes, denn mangels eines geschlossenen Territoriums (sieht man vom Birobidshan-Projekt ab) standen bei den Juden Religion und Ethnizität in einem engeren Zusammenhang als bei anderen Nationalitäten.
Die Präsenz von Juden in der Kampagne zur Zwangskollektivierung am Beginn der dreißiger Jahre, in erster Linie die brutale Durchführung dieser Kampagne durch Kaganowitsch, einen Juden, in der Ukraine, trug entscheidend zum Wachstum des bäuerlichen Antisemitismus bei. Dennoch dürfte feststehen, dass die Stalinisierung der Sowjetunion zwar zum Anwachsen des Antisemitismus führte, dass auch die Stalin-Fraktion geschickt antijüdische Ressentiments ausnutzte, dass aber all dies ohne eine manifeste vorrevolutionäre Beeinflussung der Massen nicht möglich gewesen wäre. Die Stalinisten nutzten somit einerseits antisemitische Stimmungen geschickt in ihrem Sinne, erzeugten andererseits oft einen Antisemitismus unter der Oberfläche. Sie wirkten dem Antisemitismus keineswegs in der Weise entgegen, wie es nötig und möglich gewesen wäre.
Zur Entfremdung zwischen Juden und Nichtjuden trug auch das seit 1928 bestehende Verbot der Auswanderung aus der UdSSR bei. Obwohl dies alle Bürger betraf, kam es durch den Abbruch der zionistischen Auswanderung nach Palästina bei den Juden zu einem spezifischen „Emigrationsstau“ (als das Verbot dann in den 1970er Jahren allmählich weniger restriktiv ausgelegt wurde, erschienen die Juden mitsamt ihren Emigrationswellen wiederum als gegenüber den anderen Sowjetbürgern privilegiert).
Im Vorfeld des Paktes mit Deutschland wurde 1939 eine Reihe von Juden aus dem diplomatischen Dienst entfernt, darunter Außenminister Litwinow. Dies scheint vor allem damit zusammenzuhängen, dass jüdische Diplomaten besonders engagiert Litwinows Politik der kollektiven Sicherheit und damit ein Bündnis mit dem Westen gegen Hitler verfochten. Doch die schwersten Verluste hatten die Juden durch die Schließung vieler kultureller Einrichtungen, die Auflösung einer Reihe von Organisationen und die Hinrichtung zahlreicher Partei- und Staatsfunktionäre im Jüdischen Autonomen Gebiet Birobidshan im Fernen Osten zu erleiden. Wo hätte ein Trotzki, der bei Service seinem Gegner Stalin so ähnlich ist, diese Dinge geduldet, geschweige denn in die Wege geleitet?
WSWS: Das Schüren von Antisemitismus spielte ja auch im Kampf der von Stalin geführten Bürokratie gegen Trotzki und die Linke Opposition eine Rolle. Welche Form nahm das an?
Mario Kessler: Etwa ab 1926/27 begann die Stalin-Fraktion im Kampf um die Macht gegen die rivalisierende Vereinigte Opposition sich der antisemitischen Vorurteile zu bedienen, die, wie bereits erläutert, noch aus der Zarenzeit herrührten und in bäuerlichen oder auch im Bauerntum noch stark verwurzelten Arbeiterschichten schlummerten.
Damals ließ Stalin, Trotzki zufolge, halböffentlich verbreiten, an der Spitze der Opposition stünden drei unzufriedene Juden: Trotzki, Kamenew und Sinowjew. In der untergründig geführten Kampagne dürfte das Wort „Jude“ nur selten gefallen sein. Doch in Stalins Versicherung, man bekämpfe die oppositionelle Troika nicht deshalb, weil ihre Mitglieder Juden, sondern weil sie Parteifeinde seien, lag indirekt der konstruierte Antagonismus Russen-Juden beschlossen. Die Identifizierung von Juden mit der Opposition dürfte aber auch ohne direkte Anleitung funktioniert haben. Stalin und seine Fraktion nutzten antisemitische Ressentiments aus, schufen sie aber nicht.
Die Moskauer Schauprozesse der dreißiger Jahre erbrachten jedoch eine neue „Qualität“. Eine nur schlecht als „Sowjetpatriotismus“ getarnte antisemitische Propaganda gegen die angeblichen „volksfremden“ Angeklagten begleitete die Terrorprozesse. Dabei nutzte Stalin ein Dilemma, mit dem sich seit Ende der zwanziger Jahre alle internationalistisch orientierten Bolschewiki konfrontiert sahen: „… die Bolschewiki jüdischer Herkunft waren am wenigsten von allen geneigt, das bäuerliche Russland in seiner Primitivität und Barbarei zu idealisieren und den einheimischen Bauernkarren im ‘Schneckentempo’ hinter sich herzuziehen“, schrieb Isaac Deutscher. „Das Ideal des ‘Sozialismus in einem einzelnen Land’ war nicht für sie bestimmt.“ [9]
Zwar musste der neue Sowjetpatriotismus nicht zwangsläufig eine antijüdische Komponente haben. Im Gegenteil: Der Antisemitismus wurde offiziell als überwunden deklariert, der prinzipielle Antagonismus zum Nazismus betont. Doch die antisemitischen Untertöne der Schauprozesse heizten das Klima ebenso an wie in scheinbar entgegen gesetzter Weise die relativ hohe Präsenz von Juden in den Macht- und Repressionsorganen.
WSWS: In welcher Form waren diese antisemitischen Untertöne bei den Schauprozessen zu beobachten? Wurden da nicht gezielt existierende oder unter der Oberfläche schlummernde antisemitische Vorurteile geweckt oder bedient, indem die jüdischen Angeklagten nicht mit ihren Parteinamen, sondern mit ihren jüdischen Geburtsnamen angesprochen wurden?
Mario Kessler: Natürlich. Trotzki selbst hat, und dies mit Recht, darauf aufmerksam gemacht. „Um ihre Herrschaft zu stärken“, erklärte er im Januar 1937 in einem Interview in Mexiko, „scheut die Bürokratie nicht davor zurück, auf kaum verschleierte Weise sogar zu chauvinistischen, vor allem antisemitischen Tendenzen Zuflucht zu nehmen. Der letzte Prozess [gegen Sinowjew, Kamenew und vierzehn weitere Bolschewiki] zum Beispiel wurde mit der kaum verhüllten Absicht aufgezogen, die Internationalisten als Juden ohne Treu und Glauben hinzustellen, die imstande sind, sich an die Gestapo zu verkaufen. Seit 1925, und besonders seit 1936, geht eine verschleierte, unangreifbare antisemitische Demagogie Hand in Hand mit symbolischen Prozessen gegen wirkliche Pogromisten. [...] Die Führer bedienen sich geschickter Methoden, um die Missstimmung, die gegen die Bürokratie gerichtet ist, zu kanalisieren und besonders gegen die Juden zu richten.“ [10]
Angesichts des bösartigen Antisemitismus, von dem Stalin in seinen letzten Lebensjahren besessen war, liest sich diese Erklärung leider noch weit überzeugender, als sie vielen Zeitgenossen Trotzkis erscheinen konnte. Spätere Forschungsergebnisse etwa von Salomon Schwarz, Zvi Gitelman oder in jüngerer Zeit von Matthias Vetter – alles Autoren, die dem Trotzkismus fern standen oder stehen – haben Trotzkis Aussagen empirisch erhärtet. Warum wohl ignoriert Service all dies?
WSWS: Die ersten vier Kapitel seines Buches will Robert Service seine Leser glauben machen, Leo Trotzki habe in seiner Kindheit und Jugend nicht „Lew“ geheißen, sondern den Namen „Leiba“ getragen. Erst im Alter von 18 Jahren habe er sich entschieden, den Vornamen zu wechseln, was Trotzki in seiner Autobiografie „Mein Leben“ verheimlicht habe. Service will damit belegen, dass Trotzki ein unzuverlässiger, ja unglaubwürdiger Autor sei. Fast in jedem Absatz spricht Service Trotzki immer wieder nur mit diesem Vornamen „Leiba“ an, wohl um den Leser so lange zu bearbeiten, bis er es auch ohne und entgegen aller Belege glaubt.
Mario Kessler: Wäre Trotzki in einer jiddisch-sprachigen Umgebung aufgewachsen, dann hätte er durchaus „Lejba“ heißen können. Das war aber nicht der Fall. Er hieß Lew, und so soll er wohl auch in der deutschen Ausgabe des Buches heißen, wenn man der Programmankündigung von Suhrkamp im Internet vertrauen darf. Einmal mehr drängt sich der Eindruck auf: Wo Trotzki in irgendeiner Weise in eine dubiose Ecke gedrängt werden kann, tut Service dies, auch wenn die historischen Tatsachen dabei unter die Räder geraten.
WSWS: Wie ist es zu verstehen, dass Robert Service diese aus der Zeit der Stalinschen Verfolgung bekannten Vorgehensmuster jetzt wiederbelebt? Was ist der Kontext?
Mario Kessler: Ich sehe zwei Ursachen. Die eine Ursache hat mit der Atmosphäre speziell in Teilen der angelsächsischen Intelligenzija zu tun, in der nach meiner Beobachtung derzeit manche einschlägigen Vorurteile gedeihen. Es geht um eine, ich muss es so sagen, vulgär-materialistische Sicht auf den Nahost-Konflikt und auf Israel. Die notwendige und prinzipielle Kritik am israelischen Okkupationsregime in der Westbank und im Gaza-Streifen wird verwechselt, und dies wohl mit Absicht, mit abenteuerlichen Ideen, das „zionistische Projekt“, und zwar unter Einschluss der israelischen Linken und Linksliberalen, zu „boykottieren“, um es zu beenden.
Konkret: In England wurde vor einigen Jahren der Linguist Gideon Toury, dessen Vater ein aus dem Nazireich vertriebener fortschrittlicher Historiker war, aus dem Beirat einer wissenschaftlichen Zeitschrift verbannt, und zwar keineswegs aufgrund seiner politischen Haltung, sondern schlicht aufgrund der Tatsache, dass er Israeli ist. Die britische „linke und liberale Öffentlichkeit“ hielt es, soweit ich das verfolgen konnte, im Unterschied zum Nationalen Studentenverband oder auch zur amerikanischen Philosophin Judith Butler, nicht für nötig, mit Toury Solidarität zu üben oder sich von den Herausgebern der Zeitschrift zu distanzieren. [11]
Ist das die Politik der „Solidarität mit Palästina“, wenn sie zu einem unterschiedslosen Boykott israelischer Wissenschaftler aufruft, ganz gleich, wie deren politische Positionen sind? Ist das nicht eine Pauschalverurteilung der Israelis? Wie weit aber ist eine solche Haltung von antisemitischen Ressentiments noch entfernt? Bereitet sie solchen Ressentiments nicht zumindest den Boden? Ist das der Weg hin zu einem Antisemitismus in vorgeblich aufklärerischem Gewand?
Ich gehe nicht zu weit, wenn ich befürchten muss, dass eine „Dosis“ an Spott über Trotzki, den Revolutionär, Theoretiker und – den Juden, recht gut in eine Atmosphäre passt, in der frühere „Salonlinke“ alles, was sie an Klassenanalyse einst gelernt hatten, zugunsten der Pflege alter und neuer Vorurteile aufgegeben haben – mögen diese Vorurteile im Gewand eines falschen „Antitrotzkismus“ oder eines echten, wenngleich dosierten Antisemitismus daherkommen.
Die zweite, mehr allgemeine Ursache ist: In der ganzen Welt wurden rechtsgerichtete Kreise, aber auch reaktionäre, sich jedoch liberal gebende Teile der kapitalistischen „Eliten“ und ihrer intellektuellen Stichwortgeber von einer großen Furcht vor einer Renaissance sozialistischer Ideen erfasst. Um ihr entgegenzuwirken, muss jede sozialistische Alternative zu Stalin mit dem Odium der Gewalt und des Terrors belastet werden. Was liegt näher, als gerade Trotzki, den klügsten und mutigsten Gegner Stalins, dessen Schriften auch heute noch Anlass zum Nachdenken über den Sozialismus geben, als im Prinzip von Stalin kaum unterscheidbar hinzustellen?
WSWS: Vielen Dank für das Gespräch!
[1] Veröffentlicht am 19. November 2011 in der World Socialist Web Site; dokumentiert auf www.trotzki.de.
[2] Leon Trotsky, On the Jewish Question, New York 1970, S. 29
[3] Siehe Joseph Nedava, Trotsky and the Jews, Philadelphia 1972, S. 272
[4] Joshua Rubenstein, Leon Trotsky. A Revolutionary’s Life, New Haven/London 2011
[5] Leo Trotzki, Geschichte der russischen Revolution, Bd. 2, Frankfurt a. M. 1982, S. 723
[6] abgedruckt in: Dekrety sovetskoj vlasti, Bd. 3, Moskau 1964, S. 93
[7] Die Neue Ökonomische Politik (auf Russisch abgekürzt NEP) wurde in der Sowjetunion 1921 nach dem siegreichen Ende des Bürgerkrieges beschlossen. Zur Verbesserung der Versorgung mit Lebensmitteln und der Industrieproduktion nach der Periode der Kriegswirtschaft führte sie in bestimmten Grenzen wieder Märkte und Marktmechanismen ein.
[8] Ju. O. Larin, Evrei i antisemitizm v SSSR, Moskau/Leningrad 1929, S. 239
[9] Isaac Deutscher, Trotzki, Bd. II: Der unbewaffnete Prophet, Stuttgart 1972, S. 254
[10] Die Passage findet sich auf Deutsch bei John Bunzl, Klassenkampf in der Diaspora. Zur Geschichte der jüdischen Arbeiterbewegung, Wien 1975, S. 150.
[11] Zur Haltung der WSWS zum Fall Gideon Toury siehe:
„Against the boycott of Israeli academics - Statement by the World Socialist Web Site - 12 July 2002“,
„A letter on the boycott of Israeli academics and an answer by David North and Bill Vann – 17 July 2002”,
“WSWS replies to letters on boycott of Israeli academics—30 July 2002”
zur
person des verfassers:
Heute
beschloss ich arm zu sein
Die erste Freiheit der Presse besteht darin, kein Gewerbe zu sein
In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)
wenn der verfasser zu seiner person schreibt :„ der verfasser begleitet den seltsamen niedergang des sozialen, wirtschaftlichen, politischen und moralischen in der bundesrepublik deutschland dokumentarisch."dann meint er diejenigen , die beim geschichtsunterricht hocken geblieben sind. im gegensatz zur gängigen praxis, ist der verfasser weder nach aussen noch nach innen transparent, das bedeutet, dass auf ihn aussenstehende nicht einwirken können. durch diese bewusst geschaffene isolation der kreativquellen erreicht er , dass die typischen zwischenmenschlichen plagegeister, wie z. b. eifersucht, missgunst, neid, drohung etc. von vorneherein ausgeschlossen werden und somit einer hocheffektiven arbeitsweise nicht mehr im weg stehen. der verfasser ist 1932 geboren worden und hat mut zu denken.das bedeutet gleichzeitig : vermeidung von konjunktiv, tunlichst von fremdwörtern und steigerungswörtern, aber das schreiben von ja-oder -nein. seit der bedingungslosen kapitulation im mai 1945 , haben diejenigen das sagen , die dem verfasser , der damals 13 jahre alt war , die schuldzuweisung geben( TÄTERVOLK ) , dass er sich nicht gegen das 3.reich gewehrt hat.der verfasser hat deutschland , auf dem buckel tragend ,wieder mitaufgebaut und wehrt sich gegen den wiederabbau des wiederaufbaues. der verfasser bedient sich deshalb einer aussage vom montag, 23. februar 2004 - 15:03 in den oberösterreichischen nachrichten:mark weitzman, direktor der arbeitsgruppe gegen hass des simon-wiesenthal-zentrums, meint: " die sorge ist, dass er (gibson) die schlimmstmögliche interpretation der passionsgeschichte gewählt hat, zu der es gehört, die juden des gottesmordes zu beschuldigen und diese anschuldigung auf alle juden zu übertragen, einschliesslich heute lebender."der verfasser analogisiert dazu: " die sorge ist, dass die schuldzuweiser die schlimmstmögliche interpretation des dritten reiches gewählt haben, zu der es gehört, die deutschen des angriffskrieges und der kriegsverbrechen zu beschuldigen und diese anschuldigung auf alle deutschen zu übertragen, einschliesslich heute lebender."der verfasser hat 2 gesellschaften erlebt. zuerst die nationalsozialistische und dann die demokratische. er vergleicht beide gesellschaften. er steht dann auf, wenn es unrühmliche berührungspunkte gibt, weil man ihm vorgeworfen hat nichts gegen hitler unternommen zu haben. dieser vorwurf ist zu unrecht ergangen , weil der verfasser keine vergleichsmöglichkeit hatte. nunmehr hat er die vergleichsmöglichkeit und stellt fest, dass neuerdings teile der deutschen den angriffskriegen anhängen. in den sehmedien werden dokumentationen über bombenterror und frontkrieg deshalb in die nachtstunden verlegt. die demokratie kennt er nun selbst und die weimarer republik kann er aus der literatur studieren. und da mitsamt dem 3.reich 59 jahre vergangen sind, hat der verfasser wachen sinnes zeitzeugen aus der weimarer republik befragt. in der oberpfalz sagten zeitzeugen aus , dass sie ohne das dritte reich ihre höfe verloren hätten. heute spricht man moderat vom höfesterben. in der industrie spricht man von feindlichen übernahmen. der verfasser begleitet den seltsamen niedergang des sozialen, wirtschaftlichen, politischen und moralischen in der bundesrepublik deutschland dokumentarisch.der verfasser wird nicht noch einmal , diesmal in der bundesrepublik deutschland , gegen sich die keule einer schuldzuweisung erheben lassen. und sei sie auch noch so klein.
alles
dies schwerste nimmt der tragsame geist auf sich: dem kameele gleich,
das beladen in die wüste eilt, also eilt er in seine wüste.aber in
der einsamsten wüste geschieht die zweite verwandlung: zum löwen
wird hier der geist, freiheit will er sich erbeuten und herr sein in
seiner eignen wüste.seinen letzten herrn sucht er sich hier: feind
will er ihm werden und seinem letzten gotte, um sieg will er mit dem
grossen drachen ringen.welches ist der grosse drache, den der geist
nicht mehr herr und gott heissen mag? ``du-sollst'' heisst der grosse
drache. aber der geist des löwen sagt ``ich will''. aus:die reden
zarathustra's von den drei verwandlungen1883-1891 also sprach
zarathustra. friedrich- wilhelm nietzsche
„zu
den menschen zu gehören, die ihre besten kräfte der betrachtung und
der forschung objektiver, nicht zeitgebundener dinge widmen dürfen
und können, bedeutet eine besondere gnade." aus: 1928 besprach
albert einstein eine schallplatte mit dem titel 'mein
glaubensbekenntnis' für die deutsche liga für menschenrechte.
hinweis
auf verlinkte und abgeschriebene seiten: mit urteil vom 12. mai 1998
(312 o 85/98) hat das landgericht hamburg entschieden, dass man durch
das setzen eines links die inhalte der verlinkten seite mit zu
verantworten hat. dies kann nur dadurch verhindert werden, dass man
sich ausdrücklich von diesen inhalten distanziert. für alle links
und abschriften , die von dieser mailseite zu internetseiten führen,
gilt: der verfasser hat keinerlei einfluss auf die gestaltung und die
inhalte verlinkter seiten. der verfasser distanziert sich hiermit
ausdrücklich von allen inhalten verlinkter seiten und macht sich
diese keinesfalls zu eigen.
DEUTSCH SEIN IN DIESEN
TAGEN IST ELITÄR ABER NICHT POPULÄR
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