DIE RATLOS GEWORDENE GRAUGANS



Donnerstag, 27-07-2017 3:08 Uhr mitteleuropäische Zeit begonnen

So machte ich mich heute Abend auf, um die Graugans/Wildgans zu treffen, die ich nach 12 km Radfahren zuverlässig am Kanal treffe. Dort ist sie immer. Seit Jahren breitet sich die Zivilisation immer mehr am Ziehweg des Kanals aus. Der Angler werden immer mehr-ich glaube sie beziehen ihr Zubehör von der NASA. Ihre Gerätschaften stellen sie bis halb in den Ziehweg hinein, um sich bitter zu beschweren, dass Radfahrer nicht aufpassen. Dort wo Lücken sind welche die Zufahrt zum Kanal ermöglichen, aber nicht hin und her fahren erlauben, mehren sich die `Faradayschen Käfige und die Wildenten verschwinden. Sie müssen ja Eier legen und diese ausbrüten. Da ist es nicht gut, wenn die Gassi_Hunde aus den Autotüren springen und in den Eiern umeinander wühlen. So schiebt sich der Besuchsweg zu meinen Freunden um weitere Kilometer hinaus-ganz zu meinem Vorteil, mich zu bewegen.

So komme ich denn an die Schleuse am gelben Stein vorbei, an den Weidekühen und beim schwarzen Hund, den ich tot geglaubt schon, plötzlich an meinem Rücken vorbei traf.

Zuvorderst wollte ich Majestät die Graugans treffen, die mitten im Geleitzug der quirligen Wildenten schwimmt- das gibt ein schönes Bild. An der Böschung hinab zum Wasser bekommt sie dann ihr Brot, klein gemacht natürlich, das sie immer wieder mit Wasser aus dem Kanal hinunterspült. Um sie herum sind die quirligen jungen Wildenten, halten aber respektvollen Abstand. Dennoch ist die Graugans majestätisch und zieht sich zur Seite, um nicht gegenüber den Wildenten dominant zu werden. Sie ist dabei ganz sozial und die schnellen jungen Wildenten bekommen reichlich ab von dem auf das die Graugans verzichtet. So wird die soziale Ordnung sichtbar. Majestät achtet auf ihr Volk.
Man muss aber wissen, dass sie mitten unter ihrem Volk ist und sich nicht das erlauben kann, was sich unsere Politiker unterm Volk erlauben. Das was die Graugans macht ist Natur pur.

Gestern habe ich sie zuerst nicht angetroffen sondern das quirlige Völkchen der Jungenten, unter denen sie nicht war. So habe ich denn traurig geworden, von den zwei Stücken Brot ein Stück an die kleine Gemeinde verfüttert.Es geht hier nicht ums füttern, sondern um: wenn zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, dann bin ich mitten unter ihnen. Ich huldige dabei einem unpersönlichen Ideal, dass ich Gott nenne.

So bin ich denn auf halben Wege schon weiter auf die Schleuse zu geradelt und tatsächlich habe ich am Ufer die Graugans alleine angetroffen und ihr das zweite Stück Brot das ich vorausschauend für sie reserviert habe, hinuntergeworfen. Ich bin dann weitergefahren zur Schleuse, um zu sehen wie ein Dampfer da hinein fährt und in die Höhe geht.

Auf dem Rückweg hörte ich die schrillen Schreie vom anderen Ufer von der Wildgans, ihrer Majestät, Schreie, die mich immer an Walter Flex erinnern so um 1900: Wildgänse rauschen durch die Nacht mit schrillem Schrei nach Norden, wir sind auf Fahrt, hab acht hab acht, die Welt ist voller Morden.

Man muss wissen, dass Wildenten und Wildgänse eine soziale Ordnung haben. Und so begann die Wildgans schrille Kommunikationsschreie auszustoßen, um das sie umgebende Völkchen der kleinen Wildenten zum Sturm auf mich anzusetzen. So kam es herüber vom anderen Ufer schwallweise und ich hatte kein Brot mehr. Bis heute quält mich der Gedanke, dass die Graugans als Leittier die jungen Wildenten aufgemacht hat und ihnen gezeigt hat, dass sie sie zu Äsung führt. Welch ein Jammer, als die Armada ankam und ich mit leeren Hosensäcken dastand. Die noch jungen Wildenten sind dann nach kurzer Zeit weggeschwommen, der Graugans davon geschwommen, und diese war mitten im Kanalwasser und schaute mich fragend an. Bis heute denke ich, dass ich das Versprechen, dass sie ihrer Armada gegeben hat nicht eingehalten habe. Dabei fühle ich mich wie ein Hundsfott, denn die Wildgans und die jungen Enten, wissen doch nicht, dass ich mit leeren Händen dastand.

Ich will das wieder gutmachen und das nächste Mal viel Brot mitnehmen.

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