DAS ROHR VOM TALIBAN GEGEN DAS ROHR VOM LEOPARD
http://kai-derdeutschebeobachter.blogspot.de/2016/03/mit-dem-erstehen-eines-machtigen.html
http://cdn1.img.de.sputniknews.com/images/30793/93/307939380.jpg
Ausser Spesen nichts gewesen
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d9/Rheinmetall_120_mm_gun-inside-muzzle_view_PNr%C2%B00109.JPG/440px-Rheinmetall_120_mm_gun-inside-muzzle_view_PNr%C2%B00109.JPG
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Ausser Spesen nichts gewesen
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Auch nach dem verheerenden Angriff der US-Luftwaffe auf ein Krankenhaus in Kundus geht das Bomben in Afghanistan täglich weiter. Es ist nur aus den deutschen Nachrichten verschwunden.
( Nazikriegsdeutsche haben ein dreiviertel Jahrhundert vorher gelernt,wie die Amerikaner mit ihnen das gleiche gemacht haben )
Auch wird dort gern der Eindruck erweckt, dass US-Bomber immer nur drumherum bomben, um Städte und Dörfer, und dann nur feindliche Kämpfer treffen.
Doch
wichtiger sind in den deutschen Medien die afghanischen Flüchtlinge
geworden. Der Innenminister will Afghanen abschieben, von 7.000 ist die
Rede. Unter ihnen sind viele, die mit den fremden Truppen in Afghanistan
zusammengearbeitet haben. Zumindest sie sind vom Tod bedroht. Und
während offizielle Verlautbarungen noch von der Freiheit nachhallen, die
in Afghanistan angeblich verteidigt wird, siegt in Deutschland der
Pragmatismus: Gestern noch Verbündete, sind die Afghanen jetzt eher
lästig.
Ein Vergleich deutscher Politik
gegenüber Syrien und Afghanistan lohnt sich. Anders, als die
Redaktionen der permanenten Selbstzensur ihre Konsumenten glauben machen
wollen, ist Afghanistan ein islamischer Gottesstaat: „Afghanistan ist
eine islamische Republik“, sagt Artikel 1 der Verfassung. Gottesstaat?
Den dröhnenden Begriff hatten die Medien doch lange ausschließlich für
den Iran reserviert. In Syrien, wo die deutschen Tornados gegen
deutsches und internationales Recht ihre Daten für das Bomben sammeln,
steht in der Verfassung des „Regimes“ zur Religion: „Der Staat
respektiert alle Religionen und garantiert die freie Ausübung aller
Riten, sofern sie nicht die öffentliche Ordnung stören.“ Aber das eine
ist eben „unser“ Regime, das andere nicht. So einfach kann Politik sein.
So einfach werden seit Jahr und Tag, im Gefolge amerikanischer
Herrschaftswünsche, Länder zerstört und Flüchtlinge hergestellt.
Afghanistan, weiß der deutsche Innenminister zu erzählen, sei zwar
kein „sicheres Herkunftsland“, aber es gäbe da und dort „sichere
Gebiete“ da sollten dann die aus Deutschland Abgeschobenen hin. Wo die
von Herrn de Maizière herbei gebetete Sicherheit kommen mag weiß
jedenfalls nicht die UN, die erst jüngst eine steigende Zahl von zivilen
Opfern in Afghanistan beklagt, nicht wenige von den „ausländischen
Verbündeten“ der aktuellen Regierung verursacht. Mehr als 2,5 Millionen
Afghanen sind auf der Flucht. Sie fliehen vor einem Krieg, der unter der
verlogenen Behauptung des Kampfes gegen den Terror nur neuen Terror zur
Folge hatte. Ein Krieg der andauert: Die Taliban, schreibt die „Neue
Zürcher Zeitung“ jüngst, „verbuchen in nahezu allen Landesteilen
Geländegewinne“. Und während die bewaffnete Opposition in Syrien seit
mehr als vier Jahren ein beliebter Gesprächspartner deutscher Berater
ist, wird die bewaffnete Opposition in Afghanistan von der deutschen
Diplomatie ignoriert.
Niemand hatte die ausländischen Truppen damals eingeladen, als der US-Präsident Rache für die Attentate des 9/11 nehmen wollte. Aber nach dem offenkundig erfolglosen militärischen Versuch, ein anderes, dem Westen geneigtes System in Afghanistan zu installieren, wäre es ein Gebot der Menschlichkeit seinen Partnern bei diesem fragwürdigen Geschäft einen sicheren Fluchtort anzubieten. Und es wäre ein Gebot der Vernunft, mit den Taliban zu reden, um eine friedliche Lösung für den Krieg zu suchen. Von beidem weiß die deutsche Regierung wenig. Menschlichkeit wird gern auf dem Markt der Meinungen ausgerufen, wenn Kriege eine öffentliche Begründung verlangen. Und Vernunft? Wer an der Seite der USA den Krieg als neue deutsche Verantwortung begreift hat Vernunft und Verstand längst verloren. Wer diese eigentlichen Voraussetzungen für eine eigenständige Politik wiederfinden will, für den kann ein Gespräch mit den Taliban kein Tabu sein.
Zum Thema 06-03-2016:
©
AFP 2016/ Noorullah Shirzada
Niemand hatte die ausländischen Truppen damals eingeladen, als der US-Präsident Rache für die Attentate des 9/11 nehmen wollte. Aber nach dem offenkundig erfolglosen militärischen Versuch, ein anderes, dem Westen geneigtes System in Afghanistan zu installieren, wäre es ein Gebot der Menschlichkeit seinen Partnern bei diesem fragwürdigen Geschäft einen sicheren Fluchtort anzubieten. Und es wäre ein Gebot der Vernunft, mit den Taliban zu reden, um eine friedliche Lösung für den Krieg zu suchen. Von beidem weiß die deutsche Regierung wenig. Menschlichkeit wird gern auf dem Markt der Meinungen ausgerufen, wenn Kriege eine öffentliche Begründung verlangen. Und Vernunft? Wer an der Seite der USA den Krieg als neue deutsche Verantwortung begreift hat Vernunft und Verstand längst verloren. Wer diese eigentlichen Voraussetzungen für eine eigenständige Politik wiederfinden will, für den kann ein Gespräch mit den Taliban kein Tabu sein.
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